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FC Bayern: Fünf ernüchternde Jahre – die erbärmliche Bilanz der Münchener im DFB-Pokal

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Es gehört eigentlich zum Selbstverständnis des FC Bayern, das der Klub im Mai im Berliner Olympiastadion spielt. Nicht gegen Hertha BSC, sondern das Finale im DFB-Pokal. Eigentlich. Denn dieses Selbstverständnis ist längst Vergangenheit. Das letzte Mal liefen die Bayern 2020 zum Endspiel in der Hauptstadt auf, seitdem hagelte es Niederlagen im Pokal. Wie am vergangenen Dienstag im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen.

„Ein Pokal ist weg, das tut weh“, sagte Bayerns Sportvorstand Max Eberl. Trotzdem fand er auch lobende Worte: „Ich fand die Reaktion der Mannschaft herausragend. Ich habe auf der Tribüne mehr das Gefühl gehabt, dass wir die Mannschaft waren, die das Spiel gewinnen wollte.“ Hat sie aber nicht. Wie so oft in den vergangenen Jahren im Pokal.

Saison 2020/21 – Aus in Runde zwei

Im Schneetreiben verlieren die Bayern als Titelverteidiger sensationell in der zweiten Runde bei Holstein Kiel. Der damalige Zweitligist gleicht in der Nachspielzeit zum 2:2 aus und gewinnt dann das Elfmeterschießen mit 6:5. Der Titelverteidiger und Rekordpokalsieger (20 Titel) scheitert schon früh.

2021/22 – Klatsche in Gladbach

Unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann erleben die Bayern in Mönchengladbach ein historisches Aus. Das 0:5 in der zweiten Runde gegen eine entfesselt aufspielende Borussia ist die höchste Münchner Niederlage in nun 276 Pokalspielen. „So ein kollektives Versagen von einer Bayern-Mannschaft in so einem wichtigen Spiel, habe ich selber noch nicht erlebt, deswegen ist das erst mal ein bisschen schwierig zu fassen“, sagte Thomas nach der Klatsche.

Saison 2022/23 – Heim-Pleite gegen Freiburg

Kurz nach dem Aus von Trainer Nagelsmann kassiert Nachfolger Thomas Tuchel eine erste schmerzhafte Pleite. Im Viertelfinale triumphiert der SC Freiburg in München durch ein Tor von Lucas Höler in der Nachspielzeit. Die Bayern verlieren 1:2, das Finale in Berlin findet erneut ohne den Rekordmeister statt.

Saison 2023/24 – Blamage bei Drittliga-Klub

Es ist die große Pokal-Sensation der Saison. Drittliga-Klub 1. FC Saarbrücken liegt zwar gegen die Bayern in der ersten Runde nach einem Tor von Thomas Müller 0:1 zurück, dreht aber daheim das Spiel. Das umjubelte Siegtor zum 2:1 fällt in der Nachspielzeit.

„Man muss Saarbrücken für den Kampf gratulieren. Wir waren auch einfach nicht clever, haben vor dem Konter zum 1:2 viele Chancen liegengelassen. Sie sollen sich freuen, aber wenn Bayern in Saarbrücken verliert, haben wir einiges falsch gemacht“, sagte Müller.

Saison 2024/25 – Ende im Achtelfinale

Nach der Roten Karte für Manuel Neuer kassiert der FC Bayern im Achtelfinale den nächsten K.o. gegen Doublesieger Leverkusen. Joker Nathan Tella sorgt für die folgenschwerste Niederlage unter Trainer Vincent Kompany.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso war „sehr stolz“ auf seine Mannschaft: „Hier zu gewinnen gegen Bayern, die in dieser Saison sehr gut gespielt haben, ist top“, schwärmte der Spanier nach dem 1:0 (0:0). Unter ihm hat Bayer keine der letzten fünf Partien gegen den Rekordchampion aus München verloren. Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes verspürte nach dem Viertelfinaleinzug wieder „eine andere Gewinner-Mentalität“ beim Double-Sieger – und gab eine optimistische Prognose ab: „So werden wir noch viele Spiele gewinnen.“

Der DFB-Pokal soll im neuen Jahr wieder gewonnen werden. „Und die Bundesliga-Saison ist auch noch lang“, sagte Rolfes angriffslustig nach dem Sieg in München. Bayer hat als Tabellendritter sieben Punkte Rückstand auf den noch ungeschlagenen Spitzenreiter aus München. „Ich schreibe gar nichts ab im Fußball“, sagte Rolfes zum Kampf um den Meistertitel.

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