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SNB senkt Zinsen um 50 Basispunkte

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Die SNB hat Wort gehalten. Nachdem das Direktorium noch unter dem alten Präsidenten Thomas Jordan eine starke Indikation gegeben hatte, dass sich der Abwärtspfad im Dezember fortsetzt, hat nun sein Nachfolger Martin Schlegel den Leitzins in der Schweiz gesenkt. Die vierte Senkung in Folge um gleich 50 Basispunkte bedeutet eine Beschleunigung.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den Leitzins um 50 Basispunkte von 1,00 Prozent auf 0,50 Prozent gesenkt. «Der zugrundeliegende Inflationsdruck hat in diesem Quartal nochmals abgenommen. Mit der heutigen Lockerung der Geldpolitik trägt die Nationalbank dieser Entwicklung Rechnung», heisst es in der Medienmitteilung zur Geldpolitischen Lagebeurteilung.

Die Inflation in der Schweiz bewegt sich klar unter der Obergrenze der angestrebten Spanne von 0 bis 2 Prozent. Zwar ist die Teuerung im November laut den Zahlen des BFS gegenüber dem Vorjahresmonat auf 0,7 Prozent leicht gestiegen – nach noch 0,6 Prozent im Oktober –, sie ist damit aber weiterhin sehr tief.

Weiterer Inflationsrückgang erwartet

Die neue Prognose der SNB befindet sich über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität. Sie liegt im Jahresdurchschnitt bei 1,1 Prozent für 2024, 0,3 Prozent für 2025 und 0,8 Prozent für 2026. Die Prognose beruht auf der Annahme, dass der Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 0,5 Prozent beträgt. Bereits im September wurde die Inflationsschätzung für das kommende Jahr auf 0,6 Prozent von zuvor 1,1 Prozent deutlich gesenkt.

Auch den Frankenkurs hat die Nationalbank bei der Zinssetzung im Auge. Zum Euro notiert der Franken aktuell bei 0,9288 und zum Dollar bei 0,8839. Eine Abwertung des Frankens ist im Interesse der Schweizer Exportindustrie. Auf der anderen Seite ist die importierte Inflation durch teurere Güter aus dem Ausland derzeit keine grosse Sorge. Auch die Inflation in der Euro-Zone hatte sich in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt.

Verhaltene Konjunktur

In der Schweiz wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal 2024 wie erwartet nur verhalten, schreibt die SNB weiter. Für das laufende Jahr wird ein BIP-Wachstum von rund 1 Prozent erwartet und für 2025 ein Wachstum von zwischen 1 und 1,5 Prozent. In diesem Umfeld dürfte die
Arbeitslosigkeit weiter leicht ansteigen, während die Auslastung der Produktionskapazitäten etwas sinken dürfte.

Am Mittag entscheidet der Rat der Europäischen Zentralbank unter Präsidentin Christine Lagarde über die Zinsen in der Euro-Zone. Hier rechnet die Mehrheit der Volkswirte mit einer Senkung um 25 Basispunkte auf dann 3,00 Prozent (Einlagesatz).

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