Marco Odermatt holt sich in Val d’Isère bei verrückten Wetterbedingungen seinen vierten Riesenslalomsieg in Folge. Nach dem Rennen verrät der Nidwaldner, dass er großes Glück hatte und staunt über die Leistung von Luca Aerni.
Keine Zeit? blue News fasst für Sie zusammen
- Marco Odermatt gewinnt den Ski-Krimi in Val d’Isère mit hauchdünnem Vorsprung vor dem österreichischen Duo Feurstein/Brennsteiner.
- Nach dem Rennen zeigte sich der 27-Jährige erleichtert und sprach von viel Glück und einem starken Teamkollegen.
- Odermatt weist auch darauf hin, dass in den letzten Jahren „vieles als selbstverständlich angesehen wurde“.
Es sei „brutal“ gewesen, sagt Marco Odermatt nach seinem hauchdünnen Triumph im Riesenslalom von Val d’Isère im Interview mit „SRF“. In einem verrückten zweiten Lauf, der bei strahlendem Sonnenschein und mit einer Mega-Leistung von Luca Aerni begann, änderte sich das Wetter so drastisch, dass beim Start in Odermatt die Torpfosten vor lauter Schnee kaum zu sehen waren.
Entsprechend überrascht war der Nidwaldner, dass er am Ende gegen seinen 31-jährigen Teamkollegen um das Podium kämpfte. „Ich habe Lucas Lauf gesehen und dachte: ‚Wow, das war unglaublich stark‘. Aber ich dachte, damit müsste ich heute nicht mithalten.“
Eine seltene Fehleinschätzung des Ski-Dominators, denn ein Skifahrer nach dem anderen schaffte es nicht, Aernis Bestzeit zu unterbieten. „Drei oder vier Skifahrer vor mir sah ich, dass immer noch dieselben beiden Erster und Zweiter waren. Deshalb war das Rennen doch gegen sie.“
„Vieles wurde als selbstverständlich angesehen“
Mit einem Vorsprung von 2,49 Sekunden war Odermatt schlussendlich der letzte Skifahrer, der sich auf der „Face de Bellevarde“ in den Schneesturm stürzte. Und auch sein Vorsprung schmolz auf der legendären Piste dahin. Am Ende gelang dem 27-Jährigen nur eine Zeitersparnis von 0,08 Sekunden.
Odermatt gab nach dem Rennen zu: „Das Glück war heute auf meiner Seite. Wenn du drei Sekunden verlierst, kann es leicht sein, noch drei oder vier Zehntel mehr zu verlieren, dann wäre ich weit zurück.“
Entsprechend erleichtert war der Nidwaldner über den Sieg. „Es zeigt, wie schwierig unser Sport ist. In den letzten Jahren wurde vieles als selbstverständlich angesehen. Auch von mir selbst, nicht nur von den Medien und Fans“, sagt Odermatt – und fährt fort: „Aus dem, was in den letzten Jahren passiert ist, ist klar, dass es so ist.“ „Man kann die nächsten Jahre nicht einfach so weitermachen, Sieg für Sieg. Deshalb sind so knappe Siege auch sehr gut.“
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