Zum dritten Mal in Folge verpasste Standard die Chance, unter die ersten sechs zu kommen. Beim Gastspiel beim Tabellenletzten Beerschot kamen die Rouches nicht über ein torloses Unentschieden (0:0) hinaus. Beerschot hatte die besseren Chancen, traf aber auf einen sehr starken Matthieu Epolo.
Die rote Laterne gegen ein Team, das seit Wochen an die Tür der Top Sechs klopft. Schon in der Eröffnungsphase in Kiel wurde schnell klar, dass die Rangliste nicht alles sagt. Beerschot eroberte den Ball, Standard zog sich massenhaft zurück und spekuliert auf den Konter. Nur die mitgereisten Fans – der Auswärtsbereich war voll – zeigten das Niveau eines Spitzenklubs.
Dass Ilay Camara in Lüttich verletzt zurückblieb, kam dem Fußball der Rouches nicht zugute. Der Linksverteidiger ist einer der wenigen Spieler, die im Team von Ivan Leko für Kreativität sorgen. Wenn sogar die letzte Mannschaft – Beerschot – nach siebzehn Spielen vier weitere Tore geschossen hat, dann weiß man, dass das Lütticher Publikum in dieser Saison nicht wirklich verwöhnt wird.
Epolo hält Standard gerade
Die Eröffnungsphase war also für Beerschot. Neben den Fans war Torhüter Epolo der Einzige unter den Gästen auf Augenhöhe. Der Ersatz für den verletzten Bodart machte zum ersten Mal auf sich aufmerksam, als er einen Kamikaze-Sprung mit dem Kopf voran machte und Keita eine große Chance verwehrte. Wenig später war er erneut im Weg, als der französische Stürmer ein zweites Mal allein vor ihm auftauchte. Agba probierte es mit einem Weitschuss, Epolo schlenzte den Ball spektakulär unter der Latte hervor.
Standard selbst bot nur sehr wenig Gegenleistung. Ein Schuss von Price – weit über Shintons Käfig – war der einzige Erfolg in einer peinlichen ersten Halbzeit für die Gäste. Auf der anderen Seite musste Epolo vor der Halbzeit zweimal das Mobiliar retten. Auch Reyners und Verlinden arbeiteten hart an den Reflexen des jungen Lütticher Torhüters. Ein hilflos wirkender Standard wartete verzweifelt auf das Signal zur Halbzeit, war aber kurz davor, in Führung zu gehen, als Ayensa nach einem Pass von Zeqiri einfach kein Tor erzielen konnte. Shinton und Mbe Soh retten mit vereinten Kräften den Ball von der Linie.
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Ruhetag für Lütticher Stürmer
Zum Glück für Standard brachte der Frieden Ratschläge. Trotz einer frühen Chance für Al-Sahafi stellten die Gäste in der zweiten Halbzeit nach und nach den Ausgleich wieder her. Nicht, dass Shinton wie Epolo vor der Pause plötzlich eine Parade nach der anderen abwehren musste. Die straffere Organisation bei den Rouches und das immer schwieriger zu bespielende Feld trugen nicht zum Spektakelwert des Spiels bei. Beerschot schien vor der Halbzeit seine beste Würze verloren zu haben und bei Standard hatte das Stürmerduo Ayensa-Zeqiri einen völlig schlechten Tag.
Wir mussten bis zum letzten Viertel auf neue Möglichkeiten warten. Zunächst wurde der mit ihm vorgerückte Lawrence gerade noch rechtzeitig von der Beerschot-Abwehr gestoppt und kurz darauf musste Epolo ein Tor von Al-Sahafi erneut gut parieren. Der 19-jährige Torwart hat in dieser Saison schon einige Fehler gemacht, doch bei Kiel war er mit großem Abstand der beste Mann auf dem Feld. Beerschot schaffte es, eine Schlussoffensive herauszuholen, aber anders als in den beiden vorherigen Spielen konnte sich die Lütticher Abwehr nun auch in der Nachspielzeit behaupten.
Standard verpasst eine weitere Chance auf den Einzug in die Top Sechs, kann aber mit einem Punkt zufrieden sein. Beerschot verpasst die Gelegenheit, in die Fußstapfen von Cercle und Kortrijk zu treten und bleibt Letzter.
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Beerschot 0-0 Standard
Beerschot: Shinton – Dagba (70‘ Weymans), Konstantopoulos, Mbe Soh, Plat – Al-Sahafi, Henderson, Al-Ghamdi, Verlinden – Reyners (70‘ Wright-Philips), Keita
Standard: Epolo – Fossey, Sutalo, Hautekiet, Lawrence, Bolingoli (67′ Doumbia) – Price, O’Neill, Kuavita – Zeqiri (81′ Benjdida), Ayensa (90′ Bulat).
Ziele: NEIN
Strafen: NEIN
Gelbe Karten: 15′ Hautekiet (Auslosungsfehler), 65′ Bolingoli (Auslosungsfehler)
Rote Karten: NEIN
Schiedsrichter: Verboomen
Zuschauer: 5.596
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