Stand: 15.12.2024 13:25 Uhr
Die Hochfilzen-Festspiele der deutschen Biathlon-Frauen haben am Sonntag einen goldenen Abschluss gefunden. Das deutsche Quartett gewann – und das sogar überlegen.
Erster Staffel-Sieg der deutschen Biathlon-Frauen in dieser Saison und erster Staffelsieg seit fast vier Jahren: Das deutsche Quartett mit Vanessa Voigt, Julia Tannheimer, Selina Grotian und Franziska Preuß hat am Sonntag (15.12.2024) zum Abschluss des Hochfilzen-Weltcups die 4×6-Kilometer-Staffel gewonnen. Schlussläuferin Preuß überquerte die Ziellinie 1:05,7 Minuten vor den zweitplatzierten Französinnen. Rang drei ging an Schweden (+ 1:31,8 Minuten).
Preuß: “Das brennt sich ein”
Den deutschen Frauen gelang damit der erste Weltcupsieg nach fast vier Jahren – zuletzt jubelte das DSV-Quartett in Oberhof im Januar 2021. “An den Sieg kann ich mich noch erinnern, das war noch zu Corona-Zeiten, da ist heute vor so einer Atmosphäre natürlich richtig cool zu gewinnen”freute sich Schlussläuferin Preuß im ZDF: “Alle drei Mädels vor mir haben einen super Job gemacht, da wollte ich es nicht verkacken. Das war mega cool, so eine Schlussrunde zu laufen. Aber ich habe mich gar nicht richtig getraut, richtig rauszunehmen. Für uns alle vier war es ein richtig cooler Tag.”
Auf den Vergleich zu ihrem Sprint-Sieg von Freitag angesprochen sagte Preuß: “Jeder Sieg hat seinen Moment. So wie ich mich an den Sieg in Oberhof erinnere, so werden sich unsere beiden Youngster erinnern, das brennt sich ein.”
Andre Siems, Sportschau, 15.12.2024 14:06 Uhr
Vanessa Voigt: Startläuferin übergibt als Vierte
Die deutsche Startläuferin Vanessa Voigt, bei der ersten Saison-Staffel noch Schlussläuferin mit einer Strafrunde, konnte ihre gute Hochfilzen-Form bestätigen. Mit einem Nachlader und der viertbesten Laufzeit ihrer Gruppe übergab die Thüringerin als Vierte.
Voigt hielt das deutsche Team damit in Podestnähe. Der Rückstand auf Spitzenreiterin Julia Simon betrug beim Wechsel 19,1 Sekunden, auf die drittplatzierte und fehlerfreie Tschechin Jessica Jislova 4,1 Sekunden. “Ich nehme meine Leichtigkeit der letzten Rennen mit. Das hat sich heute bestätigt. Ich habe gerade Spaß am Biathlon. Ich genieße es, zu laufen”freute sich Voigt, die am Samstag in der Verfolgung auf Rang zwei gelaufen war.
Julia Tannheimer bleibt an Braisaz-Bouchet dran
Tannheimer brachte die deutsche Staffel mit ebenfalls einem Nachlader aus dem Liegendanschlag und der zweitschnellsten Laufzeit auf Rang zwei nach vorn. Dabei zeigte die 19-Jährige vor allem im Stehendanschlag und auf der Schlussrunde Nervenstärke. Stehend räumte sie alles ab, während direkt neben ihr sowohl die Französin Justine Braisaz-Bouchet als auch die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg oder die Bulgarin Milena Todorova nachladen mussten.
Tannheimer ging nach dem vierten Schießen als Erste 3,1 Sekunden vor Braisaz-Bouchet wieder auf die Strecke. Die Französin schloss kurz darauf wieder auf, Tannheimer ließ sich bis zur Übergabe nicht abschütteln. “Das hat viel Spaß gemacht, mit dem Team ist es nochmal cooler als in Einzelrennen”, sagte Tannheimer später im Ziel. Und zum Zweikampf mit Braisaz-Bouchet: “Ich bin hinter der Französin geblieben. Das war Grenze genug.”
Selina Grotian behauptet zweiten Platz
Auch die 20-jährige Selina Grotian zeigte ein routiniertes Rennen – und brachte die deutsche Staffel ebenfalls zwischenzeitlich an Nummer eins. Liegend musste Grotian noch zweimal nachladen, stehend blieb sie ohne Fehler. Weil die Französin Sophie Chauveau Stehend zweimal nachladen musste, ging die Deutsche als Erste wieder auf die Strecke. Bis zum Wechsel überholte die laufstarke Sprint-Zweite von Freitag dann wieder. Grotian übergab 6,9 Sekunden hinter der französischen Staffel an Schlussläuferin Franziska Preuß.
Der Vorsprung auf die drittplatzierte Schweizer Staffel um Lena Häcki-Groß betrug beim dritten Wechsel schon mehr als 40 Sekunden, die viertplatzierten Bulgarinnen lagen bereite fast 1:10 Minuten zurück. Einen schwarzen Tag erlebte Norwegens Gro Randby, die zweimal in die Strafrunde musste, Norwegen fiel aussichtslos auf Rang acht zurück.
Schlussläuferin Franziska Preuß sichert Sieg
Die Sprint-Siegerin und Verfolgungs-Dritte Franziska Preuß sicherte den Deutschen dann den Sieg. Beim Liegendanschlag blieb die 30-Jährige fehlerfrei. Die französische Konkurrentin Lou Jeanmonnot musste dagegen nachladen. Preuß setzte sich an die Spitze und blieb auch stehend ohne Fehler. Weil Jeanmonnot direkt neben ihr sogar in die Strafrunde musste, lief Preuß zu einem überlegenen und von den vielen deutschen Fans in Hochfilzen umjubelten Sieg. Auf der Zielgeraden konnte die Staffel-Weltmeisterin von 2015 sogar noch die deutsche Fahne in die Hand nehmen.
Für Frankeich rettete Verfolgungs-Siegerin Jeanmonnot trotz der Strafrunden Rang zwei. Schwedens Elivra Öberg brachte die Staffel-Mitfavoritinnen aus Skandinavien auf Rang drei. Die Schweizer Staffel, die bis zum letzten Schießen auf das Podest hoffen konnte, kam nur auf Rang fünf. Schlussläuferin Elisa Gasparin musste beim finalen Schießen in die Strafrunde.
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