Der geflüchtete syrische Diktator Bashar al-Assad hat sich zum ersten Mal seit seiner Flucht aus seinem Land Gehör verschafft. In einer Erklärung auf Telegram schrieb er unter anderem, dass er gegen die vorrückenden Rebellen hätte kämpfen wollen, Russland aber anders entschieden habe.
In der Erklärung schreibt Bashar al-Assad, dass er am Sonntagmorgen, dem 8. Dezember, von Damaskus zum russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in Latakia verlegt wurde. Er sagte, er sei mit russischer Unterstützung dorthin gekommen, mit dem Ziel, von dort aus die Lage zu überwachen.
„Bei der Ankunft auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim wurde klar, dass sich unsere Truppen vom Schlachtfeld zurückgezogen hatten und die letzten Verteidigungslinien zusammengebrochen waren. Da sich die Lage in der Region immer weiter verschlechterte, wurde auch der russische Militärstützpunkt mit Drohnen bombardiert. Da Moskau nicht über die Mittel verfügte, den Stützpunkt zu verlassen, forderte es eine sofortige Evakuierung nach Russland. „Es geschah am Tag nach dem Fall von Damaskus und nach dem Zusammenbruch der letzten militärischen Stellungen und der daraus resultierenden Lähmung der verbleibenden staatlichen Institutionen“, schreibt er.
Nicht der Plan
Wenige Stunden später flog Assad von dort nach Moskau, wo ihm Asyl gewährt wurde. Dennoch sagte er, er habe „während der Ereignisse in Syrien zu keinem Zeitpunkt daran gedacht, das Land zu verlassen“. „Meine Abreise aus Syrien war weder geplant noch fand sie in den letzten Stunden der Kämpfe statt“, hieß es. Der Diktator sagte, er sei weiterhin bereit, gegen die vorrückenden Rebellen zu kämpfen.
Das Assad-Regime wurde Anfang Dezember durch eine Blitzoffensive einer Rebellenallianz unter der Führung des Islamisten Hayat Tharir al-Sham (HTS) gestürzt.
Geld nach Russland
Aus britischen Zeitungsdokumenten Die Financial Times Am Montag wurde erneut deutlich, wie eng die Bindung zwischen dem Assad-Regime und dem russischen Präsidenten Putin war. Assad soll in den Jahren 2018 und 2019 rund 250 Millionen US-Dollar Bargeld nach Moskau geflogen haben. An Bord von insgesamt mindestens 21 Flügen befanden sich enorme Mengen an 100-Dollar- und 500-Euro-Scheinen.
Zum Zeitpunkt der Flüge war Assads Regime aufgrund der zahlreichen Sanktionen des Westens gegen sein Land stark auf militärische Unterstützung Russlands angewiesen. Immer noch gem Die Financial Times Assads Familie kaufte in dieser Zeit viele teure Immobilien in Moskau.
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