Die Kämpfe in der russischen Region Kursk werden heftiger, anscheinend greifen nun auch viele nordkoreanische Kämpfer ins Geschehen ein. Ukrainischen Angaben zufolge werden sie bei ihren Manövern in kleinen Gruppen reihenweise von Kamikaze-Drohnen getroffen – möglicherweise wegen schlechter Vorbereitung.
Nordkoreanische Soldaten sollen laut der Ukraine aktuell vermehrt bei Kämpfen in der russischen Region Kursk aktiv sein. Alleine das 8. Regiment der Spezialkräfte der ukrainischen Armee meldete 50 getötete und 47 verletzte nordkoreanische Soldaten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
In einem Video des Regiments ist zu sehen, wie kleinere Gruppen von Soldaten in verschneiten Landschaften auf offenem Feld unterwegs sind. Dort werden sie immer wieder von Kamikaze-Drohnen attackiert und auch getroffen. Andere Kämpfer suchen verzweifelt Schutz an Bäumen, werden aber trotzdem von Drohnen eliminiert.
Laut dem Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, sind sich die Kämpfer der Gefahr von Drohnen auf dem Schlachtfeld wahrscheinlich nicht bewusst. “Die nordkoreanischen Soldaten in der Region Kursk reagieren recht seltsam auf Drohnen. Vor den Angriffen haben die toten Soldaten die Gefahr, die von den Drohnen ausgeht, nicht visuell erfasst, was darauf hindeuten könnte, dass die Russen die Koreaner nicht ausreichend über den Einsatz von Drohnen an der Frontlinie informiert haben”, teilte Kowalenko auf Telegram mit.
Militärexperte Oberst Reisner verwies im Interview mit ntv.de zudem auf ein “sehr drastisches Video”, in dem mindestens 30 Soldaten getötet wurden. “Die Ukrainer behaupten, das seien Nordkoreaner, aber belegen lässt sich das noch nicht.”
Geheimdienst: Moskau will Offensivtempo halten
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) sprach von “schweren Verlusten” der nordkoreanischen Einheiten. Diese hätten deswegen damit begonnen, zusätzliche Beobachtungsposten einzurichten, um ukrainische Drohnen aufzuspüren.
“Vor dem Angriff versammeln die nordkoreanischen Truppen eine Gruppe von 20 bis 30 Soldaten an der Frontlinie – kleine Gruppen von bis zu sechs Soldaten bewegen sich dann zum Konzentrationsgebiet”, teilte der HUR mit. Als Erkennungszeichen an der Front verwenden die nordkoreanischen Truppen den Angaben zufolge rotes Band. Über Angriffe mit kleinen Einheiten hatte die Ukraine auch an anderen Stellen der Front in der Vergangenheit immer wieder berichtet.
Die ständige Ansammlung von Angriffsgruppen zeige, dass Russland das Tempo seiner Offensivaktionen nicht verlieren wolle, hieß es vom Militärgeheimdienst. Armee-Chef Syrskyj sprach am Dienstag von einer “intensiven” Gegenoffensive in der Region Kursk.
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