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Fahrzeug rast in überfüllten Weihnachtsmarkt in Deutschland, tötet mindestens fünf Menschen und verletzt 200 weitere

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MÜNCHEN – Deutsche Behörden teilten am Samstag mit, dass die Zahl der Todesopfer durch einen Autoanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Ostdeutschland um fünf Menschen und über 200 Verletzte gestiegen sei.

Das Auto raste 1200 Fuß tief in eine Menschenmenge in der engen Gasse, in der sich am Freitagabend Käufer versammelt hatten. Der mutmaßliche Fahrer, bei dem es sich um einen in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien handelte, sei festgenommen worden, sagte Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt.

Der Verdächtige habe allein gehandelt und es bestehe keine anhaltende Gefahr für die Öffentlichkeit, sagte er. Nähere Angaben zu einem möglichen Motiv machten die Beamten nicht.

Unter den Opfern seien mindestens ein Erwachsener und ein Kind, sagte Haseloff. Aufgrund der Schwere einiger Verletzungen schloss er weitere Todesfälle nicht aus.

Der Tatverdächtige sei 50 Jahre alt und sei 2006 erstmals nach Deutschland eingereist, sagte Tamara Zieschang, Innenministerin des Landes Sachsen-Anhalt. Zuletzt habe er als Arzt in Bernburg gearbeitet, etwa 30 Meilen südlich von Magdeburg, sagte Zieschang.

Sie nannte den Vorfall einen der dunkelsten Tage für Sachsen-Anhalt und für Magdeburg.

Ein kurzes Video des Vorfalls, das auf Das Fahrzeug rast geradeaus, bevor es nach rechts abbiegt und außer Sichtweite ist.

Der Mann fuhr einen Mietwagen, sagte Haseloff.

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Einsatzkräfte neben dem Weihnachtsmarkt, nachdem Berichten zufolge am Freitag in Magdeburg ein Auto in die Menschenmenge gerast ist. Craig Stennett / Getty Images

Für Betroffene richtete die Polizei eine Hotline ein, über die sie ihre Angehörigen kontaktieren können. Sie gaben auf X bekannt, dass der Magdeburger Weihnachtsmarkt wegen „umfangreicher Polizeieinsätze“ dort geschlossen sei.

Bundeskanzler Olaf Scholz warnte vor einer schwierigen Zeit.

„Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien“, sagte Scholz in einem Beitrag auf X. „Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburger Menschen. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“

Haseloff deutete an, dass Scholz voraussichtlich am Samstag den Unglücksort in Magdeburg besuchen werde. Am Samstag um 19 Uhr Ortszeit werde im Magdeburger Dom eine Gedenkfeier stattfinden, sagte der Oberbürgermeister der Stadt der DW. In der Nähe des Angriffsortes an der St.-Johannes-Kirche wurde außerdem eine Gedenkstätte eingerichtet.

Der deutsche Vizekanzler Robert Habeck beklagte den Vorfall und nannte ihn in einem Beitrag auf X eine „schreckliche Nachricht“.

Ohne die Nationalität des Angreifers konkret zu erwähnen, verurteilte das saudi-arabische Außenministerium den Angriff auf X und drückte „Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer“ aus.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte links) legt Blumen vor der St.-Johannis-Kirche in der Nähe des Anschlagsorts nieder.Ebrahim Noroozi / AP

Der Sprecher des Außenministeriums, Matthew Miller, sagte, die USA seien „entsetzt über den Angriff“.

„Wir sprechen den Betroffenen unser Beileid aus und stehen unserem Freund und Verbündeten Deutschland zur Seite“, postete er auf X.

Bei einem ähnlichen Vorfall vor fast genau acht Jahren raste ein Autofahrer 2016 in Berlin auf einen Weihnachtsmarkt, tötete dabei mindestens zwölf Menschen und verletzte Dutzende weitere.

Der Angriff hallte tausende Meilen entfernt in New York City wider, wo die Polizei vorsorglich die Sicherheit auf Feiertagsmärkten erhöht hat, sagte ein hochrangiger NYPD-Beamter am Freitag gegenüber NBC News.

Zusätzliche Ressourcen werden an zahlreiche Weihnachtsmärkte und bekannte Orte in ganz New York geschickt. Einige Märkte im Ausland seien bedroht worden, eine konkrete lokale Bedrohung sei jedoch nicht erfolgt, sagte der Beamte.

Aus Orlando berichteten Antonio Planas und aus München Carlo Angerer.

Antonio Planas

Antonio Planas ist ein Reporter für aktuelle Nachrichten bei NBC News Digital.

Carlo Angerer

Carlo Angerer ist ein Multimediaproduzent und Reporter mit Sitz in Mainz, Deutschland.

Jonathan Service, Colin Sheeley, Marin Scott, Anisha Banerjee, Aaron Gilchrist, Marie Brockling Und Freddie Clayton beigetragen.

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