Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Samstag nach Magdeburg, einer Stadt, die von einem Autoanschlag auf ihren Weihnachtsmarkt verwüstet wurde, dessen Motive trotz der Festnahme des mutmaßlichen Täters saudischer Herkunft unklar bleiben.
“Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen lässt sich das Geschehen auf dem Weihnachtsmarkt noch nicht einordnen” Freitagabend, teilte die örtliche Polizei mit. Olaf Scholz war am Morgen mit seinem Innenminister dort, um mehr herauszufinden und der lokalen Bevölkerung zu helfen, die von diesem Angriff mitten im Wahlkampf traumatisiert war.
Gegen 19 Uhr raste plötzlich ein leistungsstarkes Auto in die Gänge des örtlichen Weihnachtsmarktes und mähte auf seinem Weg über 400 Meter einen nach dem anderen Schaulustige nieder. Noch vorläufige Bilanz dieses Massakers: zwei Tote, darunter ein Kind, und mehr als 60 Verletzte, etwa fünfzehn Schwerverletzte.
Spannend ist das Profil des mutmaßlichen Täters, der in den deutschen Medien als Taleb A. dargestellt wird und an Bord des Rammwagens festgenommen wurde. Seit 2006 in Deutschland lebend, als Arzt in der Stadt Bernburg bei Magdeburg praktizierend und mit Flüchtlingsstatus, war er keineswegs für seine Sympathien für die dschihadistische Bewegung bekannt. Im Gegenteil, seine häufigen Positionen in sozialen Netzwerken zeichnen das Bild eines Mannes, der sich verfolgt fühlt, mit dem Islam gebrochen hat und im Gegenteil die „Gefahren” einer Islamisierung Deutschlands. Einige Medien schreiben sogar Verbindungen zur deutschen extremen Rechten zu. Er war ohnehin in der Gemeinschaft der saudischen Auswanderer in Deutschland bekannt und half Asylbewerbern, insbesondere Frauen.
“Die Beweggründe bleiben rätselhaft, ein islamistischer Hintergrund scheint ausgeschlossen“, urteilt die Wochenzeitung Der Spiegel.
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