Stand: 21.12.2024 14:07 Uhr
Die bisherigen Erkenntnisse zum Motiv für das Attentat in Magdeburg zeigen ein äußerst komplexes Bild, sagt Investigativjournalist Kaul. Der mutmaßliche Täter scheine sich aber zunehmend islamfeindlich radikalisiert zu haben.
Auch wenn das Motiv des mutmaßlichen Täters in Magdeburg weiterhin unklar ist, gibt es doch Hinweise auf seine politische Einstellung – sowie auf psychische Labilität. Der aus Saudi-Arabien stammende Arzt Taleb A. sei durch Radikalisierung aufgefallen, erklärt Martin Kaul, Investigativjournalist beim WDR.
Nach bisherigem Wissensstand sei Taleb A. nachrichtendienstlich nicht als Islamist bekannt und polizeilich nicht als Gefährder eingestuft gewesen. Vielmehr habe er sich selbst als jemand bezeichnet, der sich vom Islam abgewandt habe. Vor allem online sei er als scharfer Islamkritiker aufgetreten.
“Sympathien für die AfD ausgedrückt”
Dabei habe er auch der Bundesregierung Schuld für die Immigration von Muslimen nach Deutschland gegeben. Erst vor kurzem habe Taleb A. einem Propagandamedium, das dem designierten US-Präsidenten Donald Trump nahesteht, ein Interview gegeben. Er habe auch Sympathien für die AfD ausgedrückt.
Kaul bestätigte auch, es gebe “erste Hinweise auf Racheankündigungen und auch auf mögliche Attentatspläne, die man sich jetzt sicher sehr genau anschauen muss”.
“Was wir wissen, ist, dass es eine Reihe von Hinweisen gibt, dass sich unterschiedliche Menschen an unterschiedliche Behörden gewandt haben, auf seine Posts hingewiesen haben.” Daher hätten die Sicherheitsbehörden “diese Person auf dem Schirm haben müssen”.
Kaul bezeichnet die bisherigen Erkenntnisse aber als “ein äußerst komplexes, nicht leicht zu durchschauendes Bild, weshalb es auch geraten ist, noch sehr vorsichtig mit Schlüssen zu sein”.
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