Magdeburg: Schickte Taleb A. 5 Minuten nach Anschlag diese Nachricht? | Regional

Doch der Mann, der gerade mindestens fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt hat, hatte seine Flucht vom Tatort zuvor offenbar nicht geplant. Stattdessen biegt er mit dem schweren SUV in die Ernst-Reuter-Allee, greift zum Smartphone – und teilt offenbar um 19.07 Uhr auf „X“ (vormals Twitter) einen Tweet, den er Mitte August schon einmal gepostet hatte.

Es ist ein wirres Dokument mit einem offenbar von ihm selbst aufwendig produzierten Video – und es zeigt Elon Musk (53).

Im Einleitungstext empört sich Taleb A. darüber, dass der englische Bestseller-Autor Bruce Daisley gefordert hatte, Tech-Milliardär Elon Musk zu verhaften und den britischen Rechtsextremisten Tommy Robinson (42) zu zensieren. Dann nennt er Deutschland ein „leuchtendes Beispiel für Medienzensur“.

Wirre Vorwürfe gegen Deutschland

In dem angehängten Video-Clip ist vor allem Musk zu sehen, der aber gleich zu Anfang erklärt: Er sei gar nicht Elon Musk, sondern ein von Dr. Taleb A. per Künstlicher Intelligenz geschaffener Avatar.

Fast 12 Minuten lang werden nun mit Musks Stimme wüste Vorwürfe gegen die deutsche Justiz und Polizei vorgetragen: Wie die Behörden angeblich systematisch den Missbrauch saudi-arabischer Frauen durch einen Kölner Flüchtlingshilfeverein decken, die vor dem Regime geflohen sind. Wie linke Kräfte in Deutschland mit offenen Grenzen die Islamisierung Europas planen und Gegner foltern lassen. Und vor allem, wie die Polizei die vielen Anzeigen von Taleb A. einfach ignoriert …

Eine Minute, nachdem der Todesfahrer mutmaßlich seinen Tweet abgesetzt hat, trifft die Polizei am Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein. Schnell entdecken die Beamten den völlig demolierten BMW-SUV vor dem Allee-Center.

Kurz darauf wird Taleb A. festgenommen.