Stand: 21.12.2024 17:58 Uhr
Pius Paschke hat am letzten Weltcup-Wochenende vor der Vierschanzentournee seinen vierten Einzelsieg in Folge klar verpasst. In Engelberg glänzte dafür Karl Geiger am Samstag (21.12.2024) auf seiner Lieblingsschanze, Andreas Wellinger war bester Deutscher.
Nach seinen 14. und 17. Plätzen eine Woche zuvor in Titisee-Neustadt war der 31-Jährige beim Doppelsieg der Österreicher Jan Hörl und Daniel Tschofenig wurde Geiger Fünfter, noch knapper verpasste Wellinger als Vierter das Podest. Paschke landete auf Rang zehn, für den Dominator des Winters war es nach fünf Siegen und je einem zweiten und dritten Platz erst das zweite Mal, dass er die Top 3 verpasste.
Bundestrainer Horngacher und Paschke nicht unzufrieden
“Ich bin nicht überrascht, auch Pius kann nicht immer gewinnen”sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im Sportschau-Interview. “Es wurde heute mit dem Wind ein bisschen durcheinander gemischt, ergebnistechnisch war es aber okay. Allgemein waren es gute Leistungen der Jungs, leider Gottes gab es zum Teil aber auch nicht so gute Leistungen.”
“Es waren Kleinigkeiten, aber die machen es aus”analysierte Paschke im Sportschau-Gespräch. “Ich habe von neun Wettkämpfen jetzt acht gut gemacht, heute war es nicht optimal. Wenn dann noch Platz zehn dabei rauskommt, ist das okay. Es ist mal nicht so leicht von der Hand gegangen, jetzt freue ich mich, wenn es wieder leichter wird.”
Geiger kommt “mal wieder ins schwerelose Gleiten”
In einem komplizierten ersten Durchgang hatte Paschke bereits den Anschluss an die Spitze verloren, als er mit 134 Metern nur Achter (im zweiten Sprung wurden es dann noch 8,5 Meter weniger) und weit entfernt von der österreichischen Doppelspitze war.
An die hatte nur Geiger (gewann in seiner Karriere bereits zweimal in Engelberg) Tuchfühlung. Bei schlechteren Verhältnissen flog er 134,5 Meter weit und hatte acht Punkte Rückstand auf den Führenden Tschofenig, der mit 142,5 Metern den weitesten Sprung des ersten Durchgangs schaffte.
“Es ist hier nicht so leicht, aber ich habe den Sprung echt gut erwischt und mich gefreut, dass ich mal wieder ins schwerelose Gleiten gekommen bin. Ich hatte eine Flugposition, in der ich gemerkt habe, dass es umkompliziert wird, ich weniger arbeiten muss und den Flug genießen kann”freute sich Geiger nach seinem ersten Sprung im Sportschau-Interview. “Ich weiß, dass es es kann, ich kann es nur gerade nicht am Fließband abrufen.”
Wellinger beeindruckt mit dem zweiten Sprung
So ähnlich ergeht es aktuell auch Andreas Wellinger (in Engelberg Vierter und 14.), der aktuell nicht mehr an seine Form aus Ruka, als er siegreich war, herankommt – aber auch wieder einen herausragenden Sprung hinlegte. Zur Halbzeit belegte er mit 128 Metern den elften Platz, an seinen 140 Metern im zweiten Durchgang bissen sich dann aber viele Kontrahenten – unter anderem Paschke – die Zähne aus.
Wellinger rückte so noch auf einen starken vierten Rang vor. Der 29-Jährige zeigte damit, dass mit ihm – wie mit Geiger und Paschke sowieso – bei der Vierschanzentournee (28.12.2024 bis 06.01.2025) zu rechnen ist.
Raimund verschafft sich Tournee-Vorteil
Paschke, Wellinger und Geiger haben ihre Plätze für die Vierschanzentournee nach Weihnachten sicher – ein Ticket ist also noch offen. Philipp Raimund, Stephan Leyhe und Markus Eisenbichler kämpfen aktuell noch um die Nominierung, doch nach dem Springen in Engelberg dürfte dieses Trio einen klaren Favoriten haben.
Raimund war nämlich der einzige, der es von ihnen in den zweiten Durchgang schaffte. Mit 128 Meter übertraf er nicht nur seine beiden Tournee-Konkurrenten klar, sondern er schaffte es als 24. auch in die Top 30. Am Ende war Raimund nach einem Satz über 116 Meter dennoch enttäuscht, er belegte nur Rang 27.
Leyhe war bei seinem ersten Sprung bereits nach 123,5 Metern gelandet und ein wenig ratlos. “Den Druck merkt man schon irgendwie unbewusst, aber man will natürlich seine Sprünge steigern. Meiner war nicht so gut wie im Training oder in der Qualifikation, aber ich weiß gar nicht so richtig, warum”sagte der 32-Jährige, der in der Endabrechnung 35. war. Noch schlechter lief es für Eisenbichler, der mit nur 119 Metern als 44. ausschied. Keine Chance hatte auch Adrian Tittel (49./111 Meter).
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