Medienberichten zufolge schickte die saudische Regierung vor dem Autoanschlag in der ostdeutschen Stadt Magdeburg vier Warnhinweise an die deutschen Behörden bezüglich der extremistischen Ansichten des saudischen Arztes Talib Abdul Mohsen, doch diese Warnungen fanden keine ausreichende Reaktion.
Nach Angaben der deutschen Zeitung „Die Welt“ untersuchten örtliche und Bundespolizei die Drohungen Abdel Mohsens in den sozialen Medien, zu denen auch seine Ankündigung gehörte, „Deutschland den Preis zahlen zu lassen“, kamen jedoch zu dem Schluss, dass er „keine konkrete Gefahr darstellt“.
In der Nacht zum Freitag tötete der Angreifer mindestens fünf Menschen und verletzte mehr als 200 Menschen, nachdem er mit seinem BMW-Wagen mit voller Geschwindigkeit in eine enge Gasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren war.
Komplexe Motive und Vorstrafen
Abdul Mohsen floh 2006 aus Saudi-Arabien nach Deutschland und erhielt 2016 Asyl, nachdem er behauptet hatte, er sei wegen seines Verzichts auf den Islam verfolgt worden. Die deutschen Behörden gaben an, dass seine möglichen Motive seine Überzeugung sein könnten, dass Berlin saudische Flüchtlinge misshandelt.
Obwohl Abdul Mohsen in der saudischen Gemeinschaft im Ausland dafür bekannt war, eine Website zur Unterstützung von Flüchtlingen zu betreiben, wurde er aufgrund seiner extremistischen Ansichten und seines Hasses auf die islamische Religion als „Ausgestoßene“ beschrieben.
Offene Feindseligkeit gegenüber Deutschland zeigte Abdul Mohsen auch in seinen Veröffentlichungen, in denen er behauptete, die deutschen Behörden würden saudische Flüchtlinge systematisch verfolgen. Er ging sogar so weit, die deutsche Polizei zu beschuldigen, eine Geheimeinheit ähnlich der Nazi-„Gestapo“ geschaffen zu haben, um ehemalige Flüchtlinge aufzuspüren und ihr Leben zu zerstören.
Der saudische Arzt war vor seiner Asylgewährung im Jahr 2013 unter anderem wegen Störungen der öffentlichen Ordnung vorbestraft. Trotz dieser Präzedenzfälle hinderte ihn dies nicht daran, in Deutschland internationalen Schutz zu erhalten.
Die saudische Regierung wiederum verurteilte den Angriff und drückte ihre Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer aus. Sie sagte in einer Erklärung: „Wir bekräftigen unsere kategorische Ablehnung dieser Straftat und teilen die Trauer des deutschen Volkes über diese schmerzlichen Verluste.“
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