Borussia Dortmund beendet das Jahr 2024 in Wolfsburg versöhnlich. Dank des ersten Auswärtssiegs in dieser Saison springt der BVB auf Platz 6 – und kann auch eine wacklige zweite Hälfte samt Roter Karte verschmerzen.
Im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Freiburg vertraute Wölfe-Trainer Ralph Hasenhüttl auf Svanberg, Gerhardt und Wind anstelle von Dardai, Wimmer und Tiago Tomas. Dieses Trio hatte jeweils die kicker-Note 4,5 erhalten und saß zunächst auf der Bank.
Nach dem 1:1 gegen Hoffenheim wechselte BVB-Coach Nuri Sahin zweimal. Malen und Brandt starteten anstelle von Yan Couto und Reyna (beide Bank). Damit war es die identische Aufstellung wie beim Pokal-Aus im Oktober – gegen Wolfsburg.
Wer angesichts von gerade einmal zwei Punkten aus sechs Auswärtsspielen verhaltene Dortmunder erwartet hatte, wurde überrascht. Der BVB startete griffig, hatte durch Brandt (2.) und Guirassy (18.) auch zwei frühe Hochkaräter. Beide Offensivspieler zogen ihre Versuche jedoch übers Tor.
Die Ecke vor dem 1:0 hätte ein Abstoß sein müssen
Auf dem Flügel entwickelte sich ein sehenswertes Privatduell zwischen Baku und Gittens, das je nach Szene mal die eine, mal die andere Seite für sich entschied. Der Wolfsburger, eigentlich als Rechtsaußen aufgestellt, musste aber angesichts der Dortmunder Spielfreudigkeit fast durchgehend seinen Defensivkollegen Fischer unterstützen.
Mit ganz starken sechs Minuten zogen die Gäste das Momentum endgültig auf ihre Seite. Nach einer Ecke, die ein VfL-Abstoß hätte sein müssen, markierte der im Zentrum übersehene Malen das 1:0 (25.). Bensebaini hatte die Hereingabe serviert und löste drei Minuten später mit seiner Eröffnung auch den zweiten Treffer aus. Beier traf schließlich mit dem Außenrist an den Innenpfosten und ins Tor (28.).
Spätestens als Brandt in der 30. Minute aus dem Rückraum Beiers Ablage zum 3:0 verwandelte, war klar: Der erste Dortmunder Auswärtssieg der Saison lag in der Luft.
Groß zieht die Notbremse
Nach dem Seitenwechsel attackierte Wolfsburg viel höher, musste Risiko eingehen – und tat das auch personell: Hasenhüttl brachte Tiago Tomas und Lukas Nmecha, der somit erstmals in der Bundesliga gegen seinen Bruder Felix auflief.
In der 49. Minute scheiterte Lukas Nmecha direkt im Eins-gegen-eins am stark parierenden Kobel, bevor Amoura die Kugel knapp über die Latte feuerte (53.). Der BVB versuchte irgendwie diese Phase schadlos zu überstehen, doch das gelang nicht: Vavro nutzte seinen Platz bei einer Ecke und köpfte zum 1:3 ein (58.).
Als Groß kurz darauf gegen Nmecha die Notbremse zog (62.), drohte die Partie endgültig zu kippen. Es folgte eine atemlos, überaus kurzweilige Passage, in der Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck viel laufen ließ. Auch Antons Ballberührung mit dem Ellbogen im Strafraum (72.) zog keinen Strafstoß nach sich. Der BVB agierte zunehmend passiv, Wolfsburg arbeitete und wirbelte, kam aber kein zweites Mal durch – auch nicht in sechs Minuten Nachspielzeit.
Am zweiten Freitag des neuen Jahres (10. Januar) empfängt Dortmund Meister Leverkusen (20.30 Uhr). Einen Tag später ist Wolfsburg bei der TSG Hoffenheim zu Gast (18.30 Uhr).
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