Nach 254 Tagen gewinnt das Team von Wir-halten-an-Dir-Fest-Trainer Nuri Sahin (36) erstmals wieder ein Bundesliga-Auswärtsspiel (3:1 in Wolfsburg) und entgeht damit auf letzter Rille (Rote Karte für Groß/62.) einer Bilanz-Voll-Blamage!
Herrlich: Chef Hans-Joachim Watzke jubelt dazu neben seinen Boss-Genossen Carsten Cramer und Lars Ricken auf der Tribüne im Nick-Knatterton-Gedächtnislook. Für die Generation Tiktok: Comic-Detektiv der 60er mit Schiebermütze. Verrückte Skills: Geruchs-, Seh- und Hörsinn.
Gut für den BVB: Der Tabellen-Krater zum Minimalziel Champions-League-Plätze ist (vorerst) wieder zugeschüttet. Als Liga-Sechster rangiert Borussia zum Jahreswechsel nur 2 Zähler hinter dem Vierten Leipzig. Eine Aufhol-Mission, die im neuen Jahr garantiert schaffbarer als die 5-Prozent-Hürde für Lindners FDP sein wird. Dazu befindet sich der BVB auch in der Königsklasse auf Achtelfinal-Kurs. Klingt versöhnlich, ist es aber nicht komplett. Die Bosse dürfen sich jetzt nicht blenden lassen…
Grund: Dortmund im Jahr 2024, das war viel zu oft unterlassene Wumms-Leistung! Für einen Klub mit Titel-Ambitionen schlicht nicht ausreichend
Die eklatante Diskrepanz zwischen Champions-League- und Liga-Leistungen hat sich dabei auch in dieser Saison wie ein fieser Bazillus beim Pott-Riesen eingenistet. Erschwerend neu dabei: das Ungleichgewicht zwischen Heim- und Auswärts-Vorstellungen. Bundesliga-Erster in der Westfalenstadion-Wertung (20 Punkte), nur 13. im Ranking in der Fremde (1 Sieg, 2 Remis, 5 Pleiten). Auswärts war der BVB meist ungefährlich, wie die neu entdeckten Veggie-Piranhas aus dem Amazonas-Gebiet. Eine Bilanz (fast) wie ein Absteiger!
Sollen irgendwann wirklich wieder Silberschüsseln nach Dortmund wandern, muss Sahin endlich für nachhaltige Stabilität sorgen. Bisher hat Dortmund nur den Titel als Meister der Schwarm-Inkonstanz sicher!
Während sich die Spieler woanders gegenseitig stärken und zu Turbo-Leistungen treiben (Stichwort: Leverkusen), infizieren sie sich im BVB-Schwarm in schöner Regelmäßigkeit untereinander: mit Unsicherheit, Überheblichkeit, Lauffaulheit, Leichtsinnsfehlern und Mentalitätsdefiziten. Seit Wochen sucht Sahin („Wir müssen endlich lernen, konstant zu werden!“) die „Gewinner-Typen“ in seiner Mannschaft. Die Wahrheit: Allzu viele finden kann er nicht!
Bis auf Nico Schlotterbeck und Top-Einkauf Serhou Guirassy (einziger Unterschied-Transfer des Sommers) fehlen natürliche Anführer im Team. Es gibt zwar Überraschungsspieler (Nmecha und Gittens), aber weiterhin keine konstante Macht-Achse auf dem Platz!
Julian Brandt („Wir müssen definitiv erwachsener werden!“) ist ein intelligenter Fußballer mit genialen Momenten und starken Analysen, zugleich jedoch immer wieder ein Prototyp für Unbeständigkeit.
Schlotterbeck for Kapitän! Entlastet Can, stärkt den BVB
Bleibt die Frage, ob Sahin auf Dauer selbst ein „Gewinner-Typ“ für Dortmund wird? Meine Meinung: sicher! Die Bosse wussten, dass sie ihm Zeit zur Entwicklung gewähren müssen, Rückschläge nicht ausgeschlossen. Auch wenn es bisweilen schmerzt, müssen sich Watzke, Sport-Vorstand Lars Ricken und Sport-Direktor Sebastian Kehl („Wir sind wieder da!“) jetzt daran halten – ansonsten werden auch sie unglaubwürdig.
Zur Erinnerung: Sahin ist Klopp-Nachfolger Nummer 7 beim BVB, das Hauptproblem (Mentalität) ist permanent geblieben. Die Ursachen liegen also tiefer. Ein Weihnachts-Fall für Spürnase Knatterton und Kollegen…
Related News :