Donald Trumps Forderung nach US-amerikanischer Kontrolle über Grönland hat zu Empörung in Dänemark geführt. “Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind
die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind”, schrieb der designierte US-Präsident auf seiner Onlineplattform Truth Social.
Es sei “völlig inakzeptabel, dass ein sogenannter Verbündeter mit Drohungen
einhergeht, die Kontrolle über unser Territorium zu übernehmen”, schrieb daraufhin der konservative dänische Politiker Rasmus Jarlov auf X. Auch Abgeordnete der Insel, die sich autonom verwaltet, wiesen die Forderung Trumps der dänischen Tageszeitung Berlingske zufolge sofort zurück.
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Nicht Trumps erster Versuch
Schon 2019 hatte Trump den Dänen angeboten, die Insel zu kaufen, war jedoch bereits damals auf heftige Ablehnung gestoßen. “Grönland steht nicht zum Verkauf. Grönland ist nicht Dänisch. Grönland gehört Grönland”, sagte die dänische Premierministerin Mette Frederiksen damals.
Nach der US-Präsidentschaftswahl teilte der republikanische Kongressabgeordnete Mike Collins auf X eine Karte der
Vereinigten Staaten, die Grönland als amerikanisches Territorium
umfasste und nannte dies “Project 2029”.
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Das Wall Street Journal schreibt, dass der neue Präsident während der Vorbereitungen auf seine Rückkehr ins Weiße Haus “offen und provokativ über die territoriale Expansion der USA diskutiert”. Nachfragen des US-Nachrichtenportals Axioswas genau Trump vorhabe, beantworteten Vertreter des designierten US-Präsidenten nicht.
Im gleichen Post gab Trump seinen neuen Botschafter
für Dänemark bekannt. Ken Howery ist Mitgründer des US-Zahlungsdienstleisters
Paypal und war während Trumps erster Amtszeit Botschafter in Schweden. “Ken wird eine wunderbare Arbeit leisten, um die Interessen der Vereinigten Staaten zu vertreten”, schrieb Trump.
Dänisch, aber autonom
Grönland wurde 1721 von Dänemark-Norwegen kolonisiert und blieb bis 1814 unter dänischer Kontrolle. Heute ist es ein autonomer Teil Dänemarks.
Knapp 60.000 Einwohner leben auf der Insel, fast alle haben die dänische Staatsbürgerschaft. Ihre ethnischen Hintergründe sind kaum erforscht, ein Großteil identifiziert sich als Grönländer. Die Insel hat eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament, die Außen- und Sicherheitspolitik liegen allerdings in den Händen der dänischen Regierung. Die größte Insel der Welt ist ein europäisches Überseegebiet und erhält daher Axios zufolge auch EU-Fördermittel.
Aufgrund der Lage in der Arktis, der Nähe zu Russland, dort
vermuteter Bodenschätze, möglicher neuer Schifffahrtsrouten und eines wichtigen US-Militärstützpunktes ist
Grönland für die USA strategisch bedeutsam.
Deshalb haben die USA seit 1867 immer wieder versucht, die dänische Insel zu kaufen. 1946 bot Präsident Harry Truman Dänemark 1946 100 Millionen Dollar in Gold für Grönland, nach heutigem Wert 1,3 Milliarden. Seit 1951 gibt es einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten, der den Betrieb von Militärstützpunkten sowie die Erkundung von Bodenschätzen erlaubt.
Es wäre nicht der erste Deal zwischen den USA und Dänemark: 1916 haben die USA Design-Westindien für 25 Millionen Dollar gekauft. Die Karibikinsel sind heute als Amerikanische Jungferninsel Teil der USA.
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