Der französische Premierminister Michel Barnier möchte die Reichen an der Erholung der öffentlichen Finanzen beteiligen

Der französische Premierminister Michel Barnier möchte die Reichen an der Erholung der öffentlichen Finanzen beteiligen
Der französische Premierminister Michel Barnier möchte die Reichen an der Erholung der öffentlichen Finanzen beteiligen
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Premierminister Michel Barnier kündigte am Sonntag an, er wolle „die Reichsten bitten, sich an den Solidaritätsbemühungen zu beteiligen“. Auf Nachfrage von Laurent Delahousse auf France 2 erklärte er außerdem: „Ich werde die Steuern für alle Franzosen, die bereits die höchsten Steuern aller europäischen Partner zahlen, nicht noch weiter erhöhen, auch nicht für die Ärmsten, die Arbeiter und die Mittelschicht.“

Auch große Unternehmen sind besorgt. „Ich möchte die doppelte ökologische und finanzielle Verschuldung nicht noch verschärfen. Deshalb müssen wir uns gemeinsam darum bemühen, die Ausgaben unter Kontrolle zu halten. Dies kann insbesondere durch gezielte Abgaben für vermögende Privatpersonen oder bestimmte große Unternehmen geschehen“, fügt Michel Barnier hinzu.

Auf die Frage nach einer möglichen Erhöhung der Körperschaftssteuer antwortete er: „Das sage ich nicht, aber ich denke, dass auch sehr große Unternehmen zum nationalen Wiederaufbau beitragen können.“

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Frankreichs Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel

Vor laufenden Kameras äußerte auch Michel Barnier seine Besorgnis über einen möglichen Vertrauensverlust auf den Märkten: „Ein großer Teil unserer Schulden wird auf internationalen, externen Märkten ausgegeben, wir müssen die Glaubwürdigkeit Frankreichs bewahren“, betonte er. Gleichzeitig müsse die neue Regierung rasch, voraussichtlich am 9. Oktober, einen neuen Haushalt vorlegen.

Das Defizit des Landes ist in den letzten Jahren außer Kontrolle geraten und könnte dieses Jahr 5,6 oder sogar 6 Prozent des BIP erreichen. Frankreich steht in Brüssel unter Untersuchung, weil die Europäische Union von ihren Mitgliedern verlangt, ihre Defizite unter 3 Prozent des BIP zu halten. Frankreichs jüngster Plan aus diesem Jahr sah vor, diese Grenze bis 2027 wieder einzuhalten, doch dieses Projekt erscheint Ökonomen zunehmend unrealistisch.

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