„Die Russen verfügen nicht über die notwendigen Kräfte, um einen strategischen Durchbruch zu erzielen, und genauer gesagt, sie haben weder die Fähigkeiten noch die Kapazitäten dazu“, sagte der Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa (Saceur), der amerikanische General Christopher Cavoli, während eine Pressekonferenz in Brüssel, wo die NATO ihren Sitz hat.
Die Ukraine erklärte am Donnerstag, sie verlangsame den militärischen Vormarsch Russlands im Nordosten des Landes, wo die Lage nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin „extrem schwierig“ sei Gebietsgewinne seit Ende 2022.
„Ich stehe in sehr engem Kontakt mit unseren ukrainischen Kollegen und bin zuversichtlich, dass sie durchhalten können“, bekräftigte General Cavoli weiter.
Um dieser Offensive entgegenzutreten, fordert Kiew eindringlich eine Beschleunigung der von seinen westlichen Verbündeten versprochenen Waffen- und Munitionslieferungen und prangert viel zu lange Verzögerungen an.
General Cavoli versicherte jedoch, dass wichtige Lieferungen im Gange seien. „Während wir sprechen, werden ihnen große Mengen an Munition, große Mengen an Kurzstrecken-Luftverteidigungssystemen und eine beträchtliche Anzahl an gepanzerten Fahrzeugen geschickt“, sagte er.
Russland startete am 10. Mai eine neue Landoffensive gegen die Region Charkiw und drang von Norden her in zwei Grenzabschnitte ein: Wowtschansk und Lukiantsi, Orte etwa fünfzig bzw. dreißig Kilometer von der Stadt Charkiw entfernt.
Der russische Angriff nutzt die Schwächung der ukrainischen Streitkräfte in den letzten Monaten aus, da Kiew aufgrund von Verzögerungen bei der westlichen Militärhilfe an Männern, aber auch an Waffen und Munition mangelt.
