INTERVIEW – Vier Tage nach dem Angriff auf israelische Anhänger in Amsterdam ist es am Montagabend in der niederländischen Hauptstadt zu neuen Ausschreitungen gekommen. In den Niederlanden wie überall in Europa habe der 7. Oktober eine judenfeindliche Atmosphäre geschaffen, argumentiert der Experte für die Geschichte dieses Landes.
Christophe de Voogd ist Historiker, Spezialist für die Niederlande und Autor von a Geschichte der Niederlande (Fayard) und eine Notiz für Fondapol (Denkfabrik) mit dem Titel „Populistischer Sieg in den Niederlanden“.
LE FIGARO. – Straßenbahn niedergebrannt, Autos und Fahrräder zerstört, Polizisten ins Visier genommen… Nach den antisemitischen Ausschreitungen am vergangenen Donnerstag war Amsterdam letzte Nacht erneut Schauplatz eines Gewaltausbruchs. Sehen wir in diesem Land einen Anstieg der Gewalt? Seit wann?
Christophe DE VOOGD. – Es gibt ein Muster, das allen westlichen Gesellschaften mehr oder weniger gemeinsam ist: die Zunahme der Gewalt im Allgemeinen. Eine Ausnahme bilden jedoch die Niederlande. Dort ist die Situation in dieser Frage weitaus günstiger als die, die wir in Frankreich kennen. Dort kommt es beispielsweise deutlich seltener zu Messerangriffen. Die niederländische Gesellschaft ist seit jeher friedlich und insbesondere politische Gewalt war nie ein akzeptiertes Mittel. Um den Vergleich anzustellen mit…
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