Gary Gensler wird seinen Posten vorzeitig verlassen. Bitcoin, gegen das er einen echten Krieg führte, boomt.
Er saß seit der Wahl von Donald Trump auf dem heißen Stuhl. Der Präsident der Financial Markets Regulatory Authority (SEC), Gary Gensler, wird sein Amt nach Angaben der SEC vorzeitig am 20. Januar niederlegen, dem Tag der Amtseinführung des neuen Präsidenten, der angekündigt hatte, ihn entlassen zu wollen. Die in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung bekannt gegebene Nachricht sorgte für einen Anstieg des Bitcoin-Preises, da Gary Gensler während seiner Amtszeit eine repressive Kampagne zur Regulierung des Kryptowährungssektors angeführt hatte. In den folgenden Minuten stellte die digitale Währung der Königin mit 98.473,64 US-Dollar pro Einheit einen neuen absoluten Rekord auf.
Während seines Wahlkampfs kündigte Donald Trump seine Absicht an, Gary Gensler zu ersetzen, sobald er an die Macht kam. In Ermangelung eines klaren gesetzlichen Rahmens wählte der ehemalige Bankier einen repressiven Ansatz gegenüber digitalen Währungen, die er wie traditionelle Finanzpapiere regulieren wollte.
Mehrere rechtliche Rückschläge
Auf dieser umstrittenen Rechtsgrundlage verklagte die SEC drei der größten Börsen, Binance, Coinbase und Kraken, sowie eine Reihe kleinerer Start-ups. Dennoch erlitt das Unternehmen mehrere rechtliche Rückschläge, die es dazu veranlassten, zu Beginn des Jahres die Vermarktung neuer Anlageprodukte, sogenannter ETFs (Exchange Traded Funds), zu genehmigen, die es ihm ermöglichen, von den Schwankungen von Bitcoin zu profitieren, ohne es direkt zu kaufen.
Bisher hatte Gary Gensler nicht angedeutet, dass er über einen möglichen vorzeitigen Abgang nachdenkt. Donald Trumps Wunsch, ihn vor dem Ende seiner Amtszeit loszuwerden, hatte mangels etablierter Rechtsprechung eine Debatte zwischen Juristen und Wissenschaftlern ausgelöst. Es besteht allgemein Einigkeit darüber, dass der zukünftige amerikanische Präsident einen neuen Vorsitzenden der SEC hätte ernennen können, Gary Gensler jedoch nicht zum Austritt aus dem Aufsichtsgremium zwingen konnte, zu dessen fünf Mitgliedern er gehört. Der von Präsident Joe Biden ernannte Sechzigjährige sollte seine fünfjährige Amtszeit im SEC-Vorstand theoretisch erst im April 2026 beenden. „Die SEC hat ihre Mission erfüllt und das Gesetz ohne Bedenken und ohne Bevorzugung angewendet.“kommentierte Gary Gensler, zitiert in der Pressemitteilung.
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