Die deutschen Behörden gaben am Montag bekannt, dass sie dabei sind, Bunker und Schutzräume aufzulisten, in denen die Bevölkerung (83 Millionen Deutsche) im Falle eines Angriffs Zuflucht finden könnte. Berlin will ihre Zahl angesichts zunehmender Spannungen mit Russland erhöhen. Die deutsche Tageszeitung Bild qualifizierte diesen Plan Offensivbunker
in einem Land, das sich zunehmend Sorgen über eine potenzielle russische Bedrohung macht.
Alle Gebäude – auch Privatgrundstücke – die als Unterschlupf dienen könnten, wie Keller, Garagen und U-Bahn-Stationen
werden inventarisiert, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Es wird ein digitales Verzeichnis aller Bunker eingerichtet, damit die Menschen sie mit ihren Mobiltelefonen schnell finden können
fügte er hinzu. Die Bürger würden auch dazu ermutigt, in ihren Häusern Schutzräume zu schaffen, indem sie ihre Keller oder Garagen umbauen, fuhr er fort.
Aktueller Lagerbestand wird einige Zeit dauern
präzisierte der Sprecher, der keinen Zeitplan nannte.
Derzeit gibt es in Deutschland 579 Bunker, die größtenteils aus dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Kalten Krieges stammen und Platz für 480.000 Menschen bieten. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 haben die deutschen Behörden den Verkauf der in ihrem Besitz befindlichen Festungsanlagen gestoppt. Seit 2005 wurden mehr als 300 Bunker vom Staat und seinen Verwaltungen verkauft.
Alles in die Notunterkünfte
Die deutsche Entscheidung erinnert an die Entscheidung Schwedens und Polens, die ihre Atom- und Flugabwehrbunker verstärken wollen.
Im vergangenen April kündigte die schwedische Regierung an, dass sie weitere 385 Millionen Kronen (33 Millionen Euro) für die Stärkung ihrer Atombunker, Rettungsdienste und des Zivilschutzes bereitstellen werde.
In Polen ist es der Bürgermeister von Warschau, Rafal Trzaskowski, der ein Programm starten will, das die Schutzkapazitäten der Bevölkerung der Hauptstadt wiederherstellen soll. Sein Programm Warschau schützt
erfordert Investitionen von mehr als 117 Millionen Zloty (27 Millionen Euro), um Luftschutzbunker, beispielsweise in der U-Bahn, mit Unterkunftsbereichen, Stromanschlüssen und Wasserversorgungsstellen zu schaffen oder zu sanieren.
Die Schweiz renoviert
Nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BAVP) verfügte die Schweiz Ende 2022 über rund 9,3 Millionen Schutzplätze in knapp 370.000 Schutzräumen – darunter 9.000 öffentliche Bunker – für rund 8,7 Millionen Einwohner. Das entspricht einer Abdeckungsquote von 107 %, wie SWI swissinfo.ch im Mai 2023 in einem Artikel mit dem Titel: Die Schweiz, der Goldstandard für Atomschutzbunker
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Ein Bunker in der Schweiz AFP
Das OFPP modernisiert die Unterkünfte. So kündigte sie die schrittweise Aufgabe kleiner Notunterkünfte zugunsten größerer, insbesondere öffentlicher Räume an. Die Überalterung der Lüftungsgeräte, die bereits über 40 Jahre alt sind und nicht mehr hergestellt werden, erfordert die Sanierung von rund 100.000 dieser kleinen Gebäude bei einer Kapazität von 700.000 Plätzen, präzisiert Andreas Bucher vom treuen OFPP grundsätzlich Ein geschützter Ort für jeden Bewohner in der Nähe seines Wohnortes
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