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Der „weiße Kontinent“ wird grün: Die Antarktische Halbinsel wird in hoher Geschwindigkeit mit Vegetation bedeckt

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Satellitenbilder aus 35 Jahren zeigen, dass die Vegetationsbedeckung im nördlichsten Teil der Antarktis zunimmt: Dies ist die alarmierende Schlussfolgerung einer neuen Studie, die diesen Freitag, den 4. Oktober, in der Zeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht wurde und auf den Daten des Landsat-Programms basiert.

Die Vegetationsflächen der Antarktischen Halbinsel – der Nordspitze des Weißen Kontinents, jenseits des Polarkreises – sind zwischen 1986 und 2021 von weniger als 0,9 Quadratkilometern auf fast 12 km² gewachsen, ein von Forschern berechneter Anstieg um etwa das 14-fache University of Exeter, University of Hertfordshire und British Antarctic Survey.

Es wurde festgestellt, dass die Begrünungsrate zwischen 2016 und 2021 besonders hoch war (0,424 km2 pro Jahr, verglichen mit 0,317 km2 pro Jahr im gesamten untersuchten Zeitraum), was mit der Abnahme der Meereisbedeckung aufgrund des Klimawandels zusammenhängen könnte. Dies führe zu wärmeren und feuchteren Bedingungen in dieser Region, erklären die Autoren.

Moose, die Gestein in fruchtbaren Boden verwandeln

Man muss sagen, dass es in der Antarktis in den letzten 60 Jahren zu erheblichen Temperaturanstiegen gekommen ist, wobei auf der Halbinsel, aber auch auf der westantarktischen Seite besonders hohe Erwärmungsraten zu verzeichnen waren, die über der durchschnittlichen globalen Erwärmung lagen.

Doch welche Pflanzen wachsen dort? Britische Forscher sprechen von der Verbreitung von Moosen, da diese sogenannten „Pionier“-Pflanzen in der Regel zu den ersten gehören, die eine karge Umgebung besiedeln.

Moos trägt jedoch dazu bei, das Ausgangsgestein nach und nach in fruchtbaren Boden umzuwandeln. Dies könnte in Zukunft die Ausbreitung anderer Pflanzen auf dem Kontinent erleichtern – auch invasiver Arten, betonen die Forscher.

Eine weitere aktuelle Studie zeigte, wie Flöße aus Plastik und Algen invasive Arten in die Antarktis bringen könnten, da das Meereis, das zuvor als natürliche Barriere gegen diese Neuankömmlinge diente, tendenziell verschwindet. Werden diese Phänomene dazu führen, dass der „weiße Kontinent“ seinen Spitznamen dauerhaft verliert?

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