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die systematische Zerstörung von Bildung und kulturellem Erbe

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Abdou Nar Dia


5. Okt 2024 um 12:55 Uhr

Senegalesische Schüler, die bald wieder zur Schule gehen, sollten sich an die tragische Situation der Schüler in Gaza erinnern. Einer aktuellen Schätzung zufolge werden rund 625.000 junge Menschen im Gazastreifen aufgrund israelischer Angriffe von der Bildung ausgeschlossen. Fast 15.000 Schüler und 400 Lehrkräfte kamen ums Leben. Diejenigen, die überleben, leben in prekären Verhältnissen und haben keine Hoffnung auf eine Rückkehr in den Unterricht. Rund 85 % der Schulinfrastruktur im Gazastreifen sind zerstört und sogar Universitätsgebäude, die zunächst verschont blieben, wurden gesprengt. Israel hat auch Schulen ins Visier genommen, die in Flüchtlingszentren unter internationalem Schutz umgewandelt wurden. UNRWA wirft Israel vor, Schulen für militärische Zwecke zu nutzen, was die Bildung junger Menschen gefährdet. Was heute als „Skolastizid“ bezeichnet wird, wird von einigen UN-Experten als absichtlich angesehen.

Die Zerstörung beschränkt sich nicht nur auf die Bildung. Die gesamte Infrastruktur Gazas, einschließlich des Sanitärsystems und der Wasserverteilung, ist ernsthaft betroffen. Die von Extremisten unterstützte israelische Regierung strebt außerdem eine „Entarabisierung“ Palästinas an und löscht alle Spuren der palästinensischen Vergangenheit aus. Dazu gehört die Vernichtung von Zivilregistern, wodurch die Bewohner Gazas in ihrem eigenen Land staatenlos werden. Die jahrhundertealten Olivenhaine werden durch Nadelbäume ersetzt und verändern so die historische Landschaft.

Dieser Prozess der Veränderung der Landschaft und Geschichte wird als „Kultrozid“ bezeichnet. Zu Beginn des Schuljahres werden senegalesische Schüler aufgefordert, ihre Solidarität mit den jungen Menschen in Gaza zum Ausdruck zu bringen, die Opfer des „Skolastizids“ geworden sind.

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