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Am 11. Oktober wird der Internationale Tag des Mädchens gefeiert – DW – 10.11.2024

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„Die Zukunftsvision der Mädchen“ ist dieses Jahr das Thema des Internationalen Mädchentags. Obwohl alle Kinder die gleichen Rechte haben, haben sie noch nicht die gleichen Chancen. Und Mädchen sind am stärksten von Ungleichheiten betroffen. Weltweit engagieren sich Organisationen wie Unicef ​​für die Rechte von Mädchen. Anlässlich des Tages des Mädchens hat die UN-Organisation eine Liste mit Nachteilen und Problemen, aber auch Stärken erstellt.

Die Schule ist ein Schutz für Mädchen, beispielsweise vor Früh- oder Zwangsverheiratung.Bild: Monicah Mwagi/REUTERS

Wie viele Mädchen gibt es auf der Welt?

Eine Zahl vorweg: Auf der Welt gibt es etwa 2,4 Milliarden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Etwa die Hälfte sind männlich und die andere Hälfte weiblich. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr etwa 70 Millionen Mädchen und 70 Millionen Jungen geboren.

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines heute geborenen Mädchens beträgt 75 Jahre, während sie bei Jungen bei 70 Jahren liegt. Allerdings müssen Frauen, die in einem armen Land geboren wurden, im Durchschnitt mit einer um 20 Jahre kürzeren Lebenserwartung rechnen als Frauen, die in einem Industrieland geboren wurden.

In einem Land wie Deutschland beträgt die Lebenserwartung eines heute geborenen Mädchens durchschnittlich 83 Jahre, während sie für Jungen bei etwa 78 Jahren liegt.

Opfer von Diskriminierung und Gewalt

Wenn man über Mädchen spricht, ist es wichtig zu beachten, dass sie häufig Opfer von Diskriminierung sind. Beispielsweise werden sie in der Familie weniger wertgeschätzt, haben weniger Entscheidungsrechte und weniger Freiheiten.

Diskriminierung kann bereits vor der Geburt beginnen, wenn Eltern beschließen, ein gesundes Kind abzutreiben, nur weil es weiblich ist. Auch das Thema Menstruation bleibt in vielen Gesellschaften ein Tabu. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass Mädchen während ihrer Periode nicht zur Schule gehen.

Mädchen sind körperlicher oder verbaler Gewalt in hohem Maße ausgesetztBild: Brian Inganga/AP Photo/Picture-Allianz

Darüber hinaus sind Mädchen auch in hohem Maße körperlicher oder verbaler Gewalt ausgesetzt. Laut einer neuen UNICEF-Studie wurden heute weltweit mehr als 370 Millionen Mädchen und Frauen vor ihrem 18. Lebensjahr vergewaltigt oder sexuell missbraucht.

Mehr Hausarbeit und weniger Schutz

UNICEF weist in seiner Liste auch darauf hin, dass Mädchen viel Zeit mit der Hausarbeit verbringen. Kochen, Putzen, auf die Brüder und Schwestern aufpassen oder sogar Wasser holen … so viele Aufgaben fallen den Mädchen zu. Im Alter zwischen zehn und vierzehn Jahren erledigen sie doppelt so viel Hausarbeit wie Jungen.

Auch in Sachen Ernährung und Gesundheit sind Mädchen benachteiligt. Sie haben beispielsweise ein höheres Risiko, sich mit HIV zu infizieren. In bestimmten Regionen der Welt werden sie Opfer von Genitalverstümmelung, Zwangs- oder Frühverheiratung und werden zu früh schwanger, was schwerwiegende Folgen für ihre Gesundheit haben kann.

Frühe Schwangerschaften führen oft dazu, dass junge Mädchen die Schule abbrechen und sozial ausgegrenzt werden.

In manchen Teilen der Welt sind Mädchen Zwangs- oder Frühverheiratung ausgesetzt und werden zu früh schwangerBild: Bernardo Jequete/DW

Die Herausforderung der Bildung

Bildung bleibt für viele Mädchen auf der ganzen Welt eine große Herausforderung. Tatsächlich ist die Schule ihr bester Schutz, zum Beispiel vor Früh- oder Zwangsverheiratung…

Laut UNICEF gingen im Jahr 2020 weltweit rund 34 Millionen Mädchen im Grundschulalter nicht zur Schule, verglichen mit 30 Millionen Jungen. Mädchen sind in der Bildung benachteiligt, insbesondere in einigen Ländern in Afrika südlich der Sahara, im Nahen Osten und in Südasien. Mädchen gehen häufiger nicht zur Schule als Jungen, was Auswirkungen auf ihr Leben im Allgemeinen und insbesondere auf ihr späteres Berufsleben hat.

Multiplikatoren

Trotz der Herausforderungen, mit denen Mädchen konfrontiert sind, bleiben sie laut Unicef ​​immer noch optimistisch: 80 % der heranwachsenden Mädchen (im Alter von 15 bis 19 Jahren) glauben, dass sich ihr Leben im kommenden Jahr verbessern wird, und sie müssen ermutigt werden.

Denn Mädchen, die länger zur Schule gehen, heiraten später, bekommen weniger Kinder und sind gesünder. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kinder später zur Schule gehen, steigt, wovon die Gesellschaft als Ganzes profitiert.

Jedes zusätzliche Jahr, das ein Mädchen in der Schule verbringt, bedeute eine durchschnittliche Einkommenssteigerung von 10 bis 20 %, versichert UNICEF. Experten gehen davon aus, dass sich die Kindersterblichkeit halbieren würde, wenn alle Mädchen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine weiterführende Schule abschließen würden.

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