Die Rasterfahndung erforderte die Zusammenarbeit der Geheimdienste mehrerer Länder und zeigt, dass trotz des Rückgangs ihrer “Kalifat”Im Jahr 2019 versuchen Mitglieder der Organisation Islamischer Staat (IS) immer noch, sich in anderen Ländern fernab ihrer syrischen und irakischen Hochburgen niederzulassen. In Europa, aber auch in Afrika.
Am 28. Juli, am Ende des Tages, nach Angaben von Mondeführte eine ivorische Anti-Terror-Einheit auf der Grundlage von Informationen der amerikanischen Geheimdienste eine Razzia in einem Wohnhaus in der Abidjan-Gemeinde Koumassi durch. Zwei syrische Cousins, Maher A. und Salim A., sowie ein Iraker und sein Sohn, Mohamed W. und Ahmad W., wurden noch am selben Abend festgenommen.
In der Wohnung des Cousins A. in Abidjan wurden gefälschte Papiere und rund dreißig SIM-Karten beschlagnahmt. Die beiden Männer, von denen einer kürzlich auf betrügerische Weise ein albanisches Visum erhalten hatte, planten, bald nach Europa zu reisen. Zwei ihrer mutmaßlichen Komplizen syrischer und irakischer Staatsangehörigkeit in der Elfenbeinküste, die ihnen bei der Einreise ins Land geholfen hatten, wurden einige Tage später festgenommen.
Gleichzeitig wurde Hassan A., ein weiterer Cousin von Maher A. und Salim A., in Begleitung eines irakischen Staatsangehörigen von madagassischen Sicherheitskräften in Antananarivo festgenommen. Diesmal war es die Generaldirektion für äußere Sicherheit (DGSE), die die Operation unterstützte. Wie seine Familienangehörigen in Abidjan wollte Hassan A. nach Europa.
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Alle diese Personen wurden seit mehreren Monaten von den amerikanischen und französischen Geheimdiensten wegen ihrer Verbindungen zur Organisation Islamischer Staat verfolgt. Sie bildeten ein Netzwerk von Vermittlern, um gefälschte Papiere oder Reisedokumente für Mitglieder der dschihadistischen Organisation zu beschaffen. Ihr Ziel, so eine mit der Angelegenheit vertraute Sicherheitsquelle, sei die Umsiedlung „Brüder“ des IS in anderen Gebieten, insbesondere in Europa.
Den amerikanischen Behörden übergeben
In Abidjan wurden die sechs Verdächtigen von den ivorischen und amerikanischen Geheimdiensten befragt – die sie daraufhin unter anderem der Beteiligung an einem geplanten Anschlag auf die Olympischen Spiele in Paris verdächtigten. Ein Szenario, das französische Ermittler jedoch skeptischer macht. Nach mehrwöchigen Anhörungen wurden sie den amerikanischen Behörden übergeben, die einen Sonderflug charterten, um sie in der Elfenbeinküste abzuholen. Einer offiziellen amerikanischen Quelle zufolge wurden sie dann in den Irak überstellt und dort den örtlichen Sicherheitsdiensten übergeben.
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