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Fragen rund um die Rolle der Liberalen beim Sturz der Scholz-Regierung

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Nach Durchsickern an die Medien veröffentlichte die FDP selbst am Donnerstagabend das Dokument, aus dem hervorgeht, dass die liberale Partei durch Provokationen gezielt darauf hinarbeitete, die Koalition mit ihren Sozialpartnern – Demokraten und Ökologen – zu sprengen.

Die Enthüllung eines von den Liberalen der FDP vorbereiteten Plans, die Koalitionsregierung von Olaf Scholz, an der sie beteiligt waren, zu stürzen, löste in Deutschland Unruhe aus und schwächte diese Formation vor den Wahlen weiter. Am Freitag erklärten zwei FDP-Funktionäre, darunter Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, ihren Rücktritt und übernahmen damit die Verantwortung für die interne Dokumentenaffäre «D-Day» in dem die Partei Szenarien für den Zusammenbruch der Koalition konstruierte und dabei kriegerische Ausdrücke wie die von verwendete “Schlachtfeld”.

Diejenigen, die diesen Begriff verwenden «D-Day»anlässlich der Landung der Amerikaner in der Normandie am 6. Juni 1944 mit dem Ziel, Nazi-Deutschland zu bekämpfen, „aus dem Kontext gerissen, geschichtsvergesslich und zynisch wirkend“urteilte die Wochenzeitung Der Spiegel. Nach Durchsickern an die Medien in den letzten Wochen veröffentlichte die FDP selbst am Donnerstagabend das Dokument, aus dem hervorgeht, dass die liberale Partei durch Provokationen gezielt darauf hinarbeitete, die Koalition mit ihren Partnern Sozialdemokraten und Ökologen zu sprengen.

4,5 % der Stimmabsichten

Das Regierungsbündnis zerbrach am 6. November endgültig, als Olaf Scholz den Vorsitzenden der liberalen Partei Christian Lindner, damals Finanzminister, kurzerhand entließ. Letzterer ist durch die jüngsten Enthüllungen nun geschwächt, während seine Partei bei den Wahlabsichten nicht über 4,5 % kommt und bei der Wahl am 23. Februar keine Abgeordneten in den Bundestag wählen darf.

Durch die Rücktritte vom Freitag entfallen ihm auch zwei zentrale Figuren in der Organisation des Wahlkampfs. Bijan Djir-Sarai bekräftigte am Freitag, dass er keine persönliche Kenntnis von dem Dokument habe «D-Day», „weder von seiner Entstehung, noch von seiner Ausrichtung“. „Monatelang haben wir alle Optionen geprüft“ darunter auch das eines Scheiterns der Koalition, verteidigte seinerseits Christian Lindner in der Zeitung Rheinische Post. „Angesichts der Streitigkeiten und der Ablehnung dieser Regierung wird das niemanden überraschen.“fügte er hinzu.

Die Implosion der Regierung von Olaf Scholz aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten über die Haushalts- und Wirtschaftspolitik wird zu vorgezogenen Neuwahlen am 23. Februar führen. Aktuellen Umfragen zufolge liegen die Konservativen der CDU/CSU mit 33 % der Wahlabsichten an der Spitze, vor der rechtsextremen AfD (Alternative für Deutschland) mit 19 % und der SPD von Scholz mit 15 %.


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