Benin hat es geschafft, den Verkauf der Rekade von König Béhanzin, einem wichtigen historischen Symbol, die zur Versteigerung in Paris geplant war, auszusetzen. Diese Veranstaltung belebt die Debatte über die Rückgabe von während der Kolonialisierung geplündertem afrikanischen Kulturgut neu.
Über das königliche Zepter, bekannt als Recade, das König Béhanzin von Dahomey zugeschrieben wird, wurde kürzlich in Frankreich gesprochen. Dieses von Geschichte und Symbolik durchdrungene Objekt war für eine Auktion am 20. Dezember in Paris vorgesehen. Auf ausdrücklichen Wunsch der beninischen Regierung wurde dieses Stück jedoch in letzter Minute aus dem Katalog entfernt. Diese Veranstaltung beleuchtet diplomatische und kulturelle Fragen, die über Grenzen hinausgehen.
Die Récade: Kulturschatz oder Kolonialbeute?
Die Rekade, ein etwa 50 cm großes, geformtes Zepter, war viel mehr als ein einfacher Gegenstand für das Königreich Dahomey. Zu seiner Zeit verlieh es seinem Inhaber legitime Autorität und symbolisierte königliche Macht. Dieses besondere, mit Metall verzierte Artefakt, das eine Hand darstellt, die eine Leber ergreift, soll einem französischen Offizier während der Kapitulation von König Béhanzin vor den Kolonialtruppen geschenkt worden sein.
Diese Version wird jedoch von mehreren beninischen Stimmen heftig bestritten, die koloniale „Plünderungen“ anprangern. Laut der französisch-beninischen Kunsthistorikerin Marie-Cécile Zinsou spiegelt dieser Verkauf eine Missachtung des historischen Kontexts und der jüngsten Restitutionsbemühungen Frankreichs wider.
Ein durch harten Kampf erkämpfter Rückzug
Angesichts der Kontroverse reagierten die beninischen Behörden schnell. Am selben Tag des Verkaufs kontaktierte die beninische Präsidentschaft den französischen Museumsdienst. Nach dieser Intervention zog das Auktionshaus Millon, obwohl es zunächst zögerte, die Neuauflage aus seinem Katalog zurück. Diese Entscheidung, die mit Zustimmung des anonymen Eigentümers getroffen wurde, veranschaulicht eine subtile, aber effektive diplomatische Zusammenarbeit. Allerdings bleibt das Objekt weiterhin strikt „zum Verkauf“, sodass Ungewissheit über sein Schicksal besteht.
Diese Episode lässt die Debatte über die Rückgabe von während der Kolonialisierung geplündertem afrikanischen Kulturgut wieder aufleben. Im Jahr 2021 gab Frankreich 26 Werke an Benin zurück, eine Geste, die begrüßt wurde, von vielen Beobachtern jedoch als unzureichend angesehen wurde. Die Récade-Affäre verdeutlicht den Weg, der noch besteht, um sicherzustellen, dass afrikanische Kulturschätze in ihre Herkunftsländer zurückkehren.
Wie sind die Aussichten für die Neuauflage?
Benin könnte nun zwei diplomatische Optionen in Betracht ziehen: mit Frankreich über eine Rückerstattung verhandeln oder das Objekt auf dem privaten Markt behalten. Diese Ansätze sind Teil eines umfassenderen Wunsches, sich das historische Erbe wieder anzueignen, das für die Weitergabe des kulturellen Gedächtnisses an künftige Generationen unerlässlich ist.
Die Entfernung des Jahrzehnts aus dem Verkauf stellt einen entscheidenden Schritt zur Anerkennung der historischen Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit der kolonialen Plünderung dar. Solange dieses Objekt jedoch in Privatbesitz bleibt, bleibt der Kampf um seine Rückgabe unvollendet. Dieser Fall verdeutlicht, wie wichtig es für afrikanische Nationen ist, ihr Streben nach der Rückgewinnung ihres kulturellen Erbes fortzusetzen.
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