„Ich habe die Gewissheit, dass er seinen Rücktritt plant, wahrscheinlich am ersten Tag oder sehr früh in seiner Amtszeit“, sagte Lawrence Gostin, Professor für globale Gesundheit an der Georgetown University in Washington und Direktor des Collaboration Center der WHO für nationale und globale Fragen Gesundheitsrecht.
Über die Pläne berichtete zunächst die Financial Times unter Berufung auf zwei Experten. Der zweite Experte, der ehemalige COVID-19-Reaktionskoordinator des Weißen Hauses, Ashish Jha, war für eine Stellungnahme nicht sofort erreichbar.
Trumps Übergangsteam reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters nach einem Kommentar.
Der Plan, der mit Trumps langjähriger Kritik an der UN-Gesundheitsbehörde übereinstimmt, würde einen grundlegenden Wandel in der globalen Gesundheitspolitik der USA bedeuten und Washington weiter von den internationalen Gesundheitsbemühungen gegen Pandemien isolieren.
Trump begann im Jahr 2020 mit dem einjährigen Austrittsprozess aus der WHO, doch sechs Monate später hob sein Nachfolger, Präsident Joe Biden, die Entscheidung auf.
Trump argumentierte, dass die Agentur China nicht für die frühe Verbreitung von COVID-19 verantwortlich mache. Er hat die WHO wiederholt als Marionette Pekings bezeichnet und versprochen, die Beiträge der USA zu inländischen Gesundheitsinitiativen umzulenken.
Ein WHO-Sprecher lehnte eine direkte Stellungnahme ab, verwies Reuters jedoch auf Kommentare von WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus während einer Pressekonferenz am 10. Dezember, in der er gefragt wurde, ob er befürchte, dass die Trump-Regierung aus der Organisation austreten werde.
Tedros sagte damals, dass die WHO den Vereinigten Staaten Zeit und Raum für den Übergang geben müsse. Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Staaten bis Mai 2025 eine Vereinbarung zur Bekämpfung der Pandemie abschließen könnten.
Kritiker warnen, dass ein US-Abzug die weltweiten Krankheitsüberwachungs- und Notfallreaktionssysteme untergraben könnte.
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