Mit Egis als Berater und dem chinesischen CREC für die ersten Arbeiten verläuft die TGV-Verlängerung planmäßig

Mit Egis als Berater und dem chinesischen CREC für die ersten Arbeiten verläuft die TGV-Verlängerung planmäßig
Mit Egis als Berater und dem chinesischen CREC für die ersten Arbeiten verläuft die TGV-Verlängerung planmäßig
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Marokkos Vorzeigeprojekt, die Erweiterung des Hochgeschwindigkeitsnetzes nach Marrakesch, nähert sich seiner aktiven Phase. Anfang September vergab das National Railways Office (ONCF) im Rahmen einer Ausschreibung ein erstes Baulos an die China Railway No. 4 Engineering Group (CREC4).
Wenige Wochen zuvor war, ebenfalls im Rahmen einer Ausschreibung, eine französisch-marokkanische Gruppe für den Auftrag ausgewählt worden, das Projektmanagement der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Kenitra und Marrakesch zu unterstützen.
Leiter und Vertreter dieser Gruppe ist der Ingenieurkonzern Egis mit Sitz in Guyancourt (Yvelines), der bereits an Phase 1 des marokkanischen TGV gearbeitet hatte, der am 15. November 2018 eingeweiht wurde. Für dieses neue Projekt hat sich die von Laurent Germain geleitete Egis-Gruppe mit Systra zusammengetan, ebenfalls ein Experte für Eisenbahnen in Marokko. Diese von Pierre Verzat geleitete Tochtergesellschaft von SNCF und RATP hat zahlreiche Projekte im Königreich Cérif geleitet, darunter die Straßenbahn von Casablanca. Systra übernahm auch das Projektmanagement für die erste LGV-Linie. Der marokkanische Betreiber Novec, ein großes Konstruktionsbüro und Tochtergesellschaft der Caisse de Dépôt et de Gestion, vervollständigt das Trio, das für die Überwachung des zukünftigen Projekts verantwortlich ist.
Dieser Vertrag zur Unterstützung des Projektmanagements hat einen Wert von 1,385 Milliarden Dirham (128 Millionen Euro). Das Projekt betrifft insbesondere den Bau von 430 km Hochgeschwindigkeitsstrecken und 130 km Vervierfachung konventioneller Strecken rund um Casablanca sowie die Schaffung neuer Bahnhöfe.
Die Erweiterung wird die bestehende Hochgeschwindigkeitsstrecke (Tanger – Kenitra) mit Marrakesch verbinden. Sie wird einen ununterbrochenen Hochgeschwindigkeitsbetrieb zwischen Tanger und Marrakesch über Rabat und Casablanca ermöglichen. Diese Infrastruktur wird es den Zügen ermöglichen, mit 320 km/h zu fahren. Das Projekt soll Ende 2029 eingeweiht werden, kurz vor der FIFA-Weltmeisterschaft, die 2030 gemeinsam von Marokko, Spanien und Portugal ausgerichtet wird.
Die Linie soll eine Reisezeit von mindestens 3 Stunden zwischen Tanger und Marrakesch ermöglichen. Angesichts des Erfolgs von Phase 1 sind die Erwartungen hinsichtlich des Verkehrsaufkommens hoch. Im Jahr 2023, im fünften Betriebsjahr, beförderte der marokkanische TGV namens Al Boraq mehr als 5 Millionen Passagiere, ein Zuwachs von 24 %. Im ersten Halbjahr 2024 betrug das Wachstum noch 14 %.
Neben Egis und Systra waren für die erste Phase des TGV, die größtenteils mit Finanzierung aus Paris realisiert wurde, zahlreiche französische Unternehmen ausgewählt worden, darunter Thales, Colas Rail und Cegelec sowie Alstom für die Waggons.
Was die Erweiterungsarbeiten betrifft, so umfasst der erste Auftrag, der an CREC 4 (eine Tochtergesellschaft des chinesischen staatlichen Konzerns CRRC, der weltweit führenden Eisenbahnausrüstungsfirma) vergeben wurde, 63 km. Er umfasst insbesondere den Bau von Erd- und Ingenieurbauwerken, nicht jedoch die Verlegung von Gleisen. Bei diesem Megaprojekt, dessen Gesamtkosten sich auf rund 3 Milliarden Euro belaufen, hat die ONCF ihre Einkäufe in zahlreiche Lose aufgeteilt, von denen die meisten noch vergeben werden müssen. Dies ist bei sechs weiteren Tiefbaulosen der Fall, der Verlegung von Gleisen, der Signalisierung und dem Bau eines Wartungszentrums in Marrakesch.
Was die Auswahl der Fahrzeuge betrifft, so ist sie Teil des breiteren Rahmens einer im November 2022 vom marokkanischen Eisenbahnbetreiber gestarteten Interessenbekundung. Dieser auf über 1,45 Milliarden Euro geschätzte Markt umfasst nicht nur die Lieferung von 18 Hochgeschwindigkeitszügen, sondern auch die von 150 Intercity-Zügen, Schnellzügen und Stadtzügen (Typ TER). Ein wichtiger Punkt ist, dass die ONCF die Vergabe dieses Marktes von einer starken lokalen Integration und der Schaffung eines Industriesektors in Marokko abhängig gemacht hat. Der Kampf wird hart, denn neben Alstom sind auch die deutsche Siemens, die spanische Talgo und die chinesische CRRC im Rennen.

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