bei Trident wie zu Hause!

-

In einem Interview sprach Anne-Marie Olivier über ihre Adaption von Paul zu Hause als unsichtbare Anpassung. Nachdem wir am Donnerstagabend die Medienpremiere im Trident besucht haben, verstehen wir, was sie meinte! Dieses Stück ist dem Originalwerk sehr treu, sowohl in seinem Text, seinen Charakteren, seinem Rhythmus als auch in der vorgeschlagenen visuellen Welt.

Dafür müssen wir natürlich auch der Regisseurin Lorraine Côté danken, die sehr kluge Entscheidungen getroffen hat, um diesen Comic auf die Bühne zu bringen.

Drei riesige Kisten dienen als Hintergrund für diese Geschichte, in der Paulus sich mit Einsamkeit, Alter und verschiedenen Formen der Trauer auseinandersetzt. Sie werden für Projektionen eingesetzt, bei denen sich Zeichnungen, reale Bilder und Live-Videoaufzeichnungen vermischen. Manchmal bieten sie komische Nahaufnahmen, manchmal entstehen verführerische filmische Visionen. In diesen Siebkästen finden auch clevere Schattenspiele statt.

Marie-Ginette Guay spielt Pauls kranke Mutter, die in dieser Adaption eine wichtige Rolle spielt. (Stéphane Bourgeois)

Wenn man sie so auflistet, scheint es, als ob in dieser Produktion viele Kunstgriffe stecken, aber denken Sie noch einmal darüber nach. Alles wird sparsam und sogar nüchtern eingesetzt. Und genau das musste mit der Ästhetik von Michel Rabagliati harmonieren. Denn im alltäglichen, fast banalen Leben entfalten sich seine Poesie, sein Humor und sein Charme.

Hugues Frenette ist eine ausgezeichnete Wahl für die Rolle dieses liebenswerten Karikaturisten in seinen Fünfzigern, der Sport und Katzen hasst!

Ihre kranke Mutter wird von der wunderbaren Marie-Ginette Guay mit Humor und Genauigkeit ebenso gut dargestellt. Auch in den Nebenfiguren, die sie verkörpert, hinterlässt die Schauspielerin großen Eindruck.

Wie ihre Leistungen Odile Gagné-Roy, Nadia Girard Eddahia, Étienne d’Anjou, Paul Fruteau de Laclos und Valérie Boutin erweckt sie mehrere Charaktere zum Leben, die wir gerne wiedererkennen.

Paul Fruteau de Laclos ist ein ausgezeichneter Tonio, Pauls italienischer Nachbar. (Stéphane Bourgeois)

Paul Fruteau de Laclos ist ein ausgezeichneter Tonio, Pauls italienischer Nachbar. Wir erkennen auch Monsieur Cigar, diesen anderen Nachbarn, der jeden Abend mit Perücke und Sporttasche ausgeht.

Odile Gagné-Roy spielt die Rolle der Rose, Pauls Tochter, sehr gekonnt. Das Duo verkörpert gut die Beziehung, die zwischen einem geschiedenen Vater und seiner Tochter, einer jungen Erwachsenen von 19 Jahren, bestehen kann, die er gerne öfter sehen würde. Trotz der Zärtlichkeit zwischen ihnen hat Rose andere Prioritäten, als Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Sie erzählt ihm auch von ihrer Absicht, nach London zu ziehen, eine Nachricht, die Paul alles andere als erfreut.

Odile Gagné-Roy spielt die Rolle der Rose, Pauls Tochter, sehr gekonnt. (Stéphane Bourgeois)

Offensichtlich konnte diese Produktion nicht ohne Biscuit, Pauls treuen Begleiter, auskommen! Der Hund wird durch eine von Annabelle Roy geschaffene und hauptsächlich von Étienne d’Anjou animierte Puppe dargestellt.

Neben der Entdeckung dieses vertrauten Universums ist diese Adaption von Paul zu Hause hält einige Überraschungen bereit, die das Trident-Publikum am Donnerstagabend für viel Lachen sorgten.

Fans der Comics von Michel Rabagliati werden in dieser ebenso witzigen wie berührenden 100-minütigen Show fündig.

Paul zu Hause ist bis zum 19. Oktober im Trident zu sehen. Die Aufführung am 5. Oktober wird in Quebecer Gebärdensprache gedolmetscht und die Aufführung am 19. Oktober wird mit Audiodeskription angeboten.

-

PREV Welche französische Unterstützung für das Freihandelsabkommen?
NEXT Diese Betreuer aus Maine-et-Loire erheben ihre Stimme