In der Schweiz trägt die Kuh der Zukunft eine genetische Mutation, die bei karibischen Rindern aufgetreten ist

In der Schweiz trägt die Kuh der Zukunft eine genetische Mutation, die bei karibischen Rindern aufgetreten ist
In der Schweiz trägt die Kuh der Zukunft eine genetische Mutation, die bei karibischen Rindern aufgetreten ist
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In der Schweiz, wo Landwirte im Sommer XXL-Ventilatoren in die Ställe bringen, sind die Auswirkungen der Hitze auf die Kühe ein echtes Problem. Es ist eine Frage des Tierschutzes, aber auch der Produktivität. Wenn der Quecksilbergehalt steigt, fressen Kühe weniger, produzieren weniger Milch und können Fruchtbarkeitsprobleme bekommen. Das Problem ist in vielen Regionen der Welt das gleiche und wird mit der Erwärmung des Planeten immer wichtiger. In den Vereinigten Staaten wird der wirtschaftliche Schaden durch Hitzestress bei Milchkühen auf mehr als eine Milliarde Dollar geschätzt, wie die Fachpresse bereits vor einigen Jahren betonte.

In Lindau bei Winterthur ging Bäuerin Katrin Müller das Problem direkt an. Nicht nur mit Ventilatoren und Bewässerungsmaschinen – die die Luftfeuchtigkeit erhöhen – sondern auch mit der Genetik.

Letzte Woche überreichte die Frau, die auch Lehrerin am landwirtschaftlichen Kompetenzzentrum in Lindau ist, ihr Kalb „Cool Girl“ einem Journalisten aus der Region Tages-Anzeiger. Ein sieben Wochen altes Tier mit schwarzen Augen und ebenholzfarbenem Fell, das innerhalb seiner Herde ein völlig einzigartiges Merkmal aufweist. Dies ist eine „Slick Gene“-Kuh. Diese Rinder tragen ein Gen, das ihnen eine etwa 30 % größere Hautoberfläche als ihre Artgenossen, stärkere Schweißdrüsen und ein sehr kurzes Sommerfell verleiht. Genug, damit sie ihre Temperatur bei heißem Wetter besser regulieren können.

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Von der Karibik bis zu den grünen Wiesen der deutschen Schweiz

Das Slick-Gen stammt von einer genetischen Mutation, die bei der Senepol-Karibik-Kuhrasse auftrat. Nach seiner Entdeckung im Jahr 2014 wurde er durch Kreuzung in die Rasse Holstein eingeführt. Heute stehen im Land drei Slick-Bullen zur Zucht zur Verfügung, sagt Tagi. Darunter Thermo P, ein europäischer Rotbunt und der allererste europäische Träger des Slick-Gens.

Die Vorteile, die das Vorhandensein dieses Gens mit sich bringt, sind mittlerweile gut identifiziert und im Hinblick auf die Verbesserung der Thermoregulation bei Tieren verstanden. In Puerto Rico haben Forscher gezeigt, dass Slick-Gene-Kühe an heißen Tagen bis zu vier Liter mehr Milch pro Tag produzieren, heißt es in dem Bericht. Tages-Anzeiger. Aber die Vorteile könnten noch darüber hinausgehen: Die Textur ihres Fells, das etwas öliger als traditionell ist, könnte Fliegen davon abhalten, auf der Hautoberfläche zu landen. „Das wäre toll für den Tierschutz“, sagt Katrin Müller.

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Cool Girl ist vorerst eine Attraktion auf dem Bauernhof des Bauern, da sie das einzige „Slick Gene“ in einer Herde von 150 Tieren ist. Doch dem Tier sollen sich bald weitere anschließen. „In ein paar Jahren werden genetisch hitzetolerante Kühe genauso unspektakulär sein wie genetisch hornlose Kühe (hornlos, Anm. d. Red.)“, schätzt Katrin Müller.

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