Die Ernten in diesem Jahr waren bei den meisten Kulturen von geringen Erträgen und geringen Mengen geprägt. Starke Regenfälle und Lichtmangel führten zu der niedrigsten Brotweizenernte seit 25 Jahren.
Im Jahr 2024 werden Brotweizen (-31,6 %), Dinkel (-45,8 %) und Roggen (-29,4 %) Ernten aufweisen, die deutlich unter denen des Vorjahres liegen, so die Organisation des Schweizer Zweigs der Getreide-, Öl- und Eiweißpflanzen (swiss granum). ). Beim Dinkel muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Anbaufläche rund 18 % geringer war als im Vorjahr.
Insgesamt ergab die diesjährige Ernte eine Brotgetreidemenge von 250.773 Tonnen, verglichen mit 373.136 Tonnen im Jahr 2023. Dies ist die niedrigste Ernte der letzten 25 Jahre. Die durchschnittlichen Erträge sind bei allen Kulturen sehr niedrig und liegen mehr als 30 % unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
Auch bei allen Futtergetreidearten wurden niedrige Erträge verzeichnet, die 25 bis 30 % unter denen der letzten zehn Jahre lagen. Auch die Rapsernte ging innerhalb eines Jahres um 9,5 % zurück, was durch ungünstige Witterung, aber auch erhöhten Schädlingsdruck gekennzeichnet war. Die Mengenerfassung für Soja und Sonnenblumen erfolgt Ende November.
Zu viel Regen
Das Hauptproblem bei der Brotgetreideernte waren die Wetterbedingungen, insbesondere übermäßiger Regen und Lichtmangel. Dies führte zu Verzögerungen bei der Aussaat, einem erhöhten Krankheitsdruck und damit zu einer Verringerung des Ertragspotenzials. Auch das Wetter beeinflusste die Qualität des Brotweizens.
Die für die Brotherstellung ungeeigneten Getreidemengen, insbesondere aufgrund der Kontamination mit Mykotoxinen (natürliche Giftstoffe bestimmter Schimmelpilze), belaufen sich auf knapp 20.000 Tonnen und können im Futtermittelbereich vermarktet werden. Rund 2000 Tonnen mussten sogar entsorgt werden. All dies führt zu Einkommensverlusten für die Produzenten.
Unter Berücksichtigung der am 1. Juli verfügbaren Bestände ergibt die diesjährige Brotgetreideernte einen positiven Saldo von rund 6.000 Tonnen. Nach Einschätzung von Marktpartnern wird diese Menge bis zur neuen Ernte im Jahr 2025 nicht ausreichen.
Eine garantierte Versorgung
Daraufhin hat swiss granum beim Bundesamt für Landwirtschaft ein Gesuch eingereicht, das unter anderem eine Erhöhung des Zollkontingents für 2025 um 60.000 Tonnen sowie eine Anpassung der Verteilung der freigegebenen Mengen vorsieht. Durch diese Maßnahmen können im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 110.000 Tonnen Brotgetreide verfügbar gemacht werden.
Mit der bereits am 30. Oktober vom Bundesrat beschlossenen Erhöhung des Zollkontingents um 20.000 Tonnen für 2024 könne die Versorgung mit Brotgetreide somit bis zur nächsten Ernte sichergestellt werden, versichert Swiss Granum.
ats/ther
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