Drei Fragen zum Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

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Verbände, Kollektive, Persönlichkeiten und engagierte Gewerkschaftsorganisationen rufen dazu auf, am Samstag in ganz Frankreich gegen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zusammenzukommen.

Veröffentlicht am 16.11.2024 07:35

Aktualisiert am 16.11.2024 15:33

Lesezeit: 3min

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Illustration von Gewalt gegen Kinder. (LIONEL VADAM / MAXPPP)

Am Samstag, den 16. November, sind zu Beginn des Nachmittags in 14 Städten Frankreichs Mobilisierungen von 56 Organisationen und Verbänden, darunter dem Kollektiv Enfantiste, gegen Gewalt gegen Kinder und Jugendliche geplant. Treffen werden insbesondere in Paris, Bordeaux, Marseille, Lille und Rouen stattfinden. Aus diesem Anlass beantwortet franceinfo drei Fragen zum Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.

1 Wie viele Kinder und Jugendliche sind Opfer dieser Gewalt?

Es ist schwierig, diese Frage genau zu beantworten. Über all diese Gewalt wird nicht unbedingt berichtet, insbesondere wenn es sich um sehr kleine Kinder handelt. Aber wir können die Nummern von 119 nennen, dem Allo jeunesse en hazard-Telefondienst. Im Jahr 2022 hat sich diese Zahl mit der Situation von mehr als 40.000 Kindern befasst. Mehr als neun von zehn mutmaßlichen Tätern waren enge Familienangehörige.

Seit der Gesundheitskrise hat diese Gewalt zugenommen. Zwischen 2020 und 2021 ist die sogenannte „nichteheliche, innerfamiliäre Gewalt“, die sich also nicht gegen den Ehegatten richtet, nach Angaben des Innenministeriums um 16 % gestiegen. Er erklärt es auch mit einer Befreiung der Sprache.

2 Welche Arten von Gewalt sind das?

Erstens gibt es psychische Gewalt und Vernachlässigung. Sie waren in der Hälfte der von 119 im Jahr 2022 bearbeiteten Situationen anwesend. Auch körperliche Gewalt wurde in mehr als einem Drittel der bearbeiteten Situationen erwähnt. Laut einem 2019 veröffentlichten Bericht der Generalinspektion für soziale Angelegenheiten (Igas) stirbt in Frankreich alle fünf Tage ein Kind durch die Hand eines seiner Eltern.

Aber auch Kinder können Opfer sexueller Gewalt werden. Nach Angaben der Unabhängigen Kommission für Inzest und sexuelle Gewalt gegen Kinder (Ciivise) sind jedes Jahr 160.000 Menschen davon betroffen. In einem 2023 veröffentlichten Bericht gibt sie an, dass es sich hierbei um eine Schätzung aus verschiedenen Umfragen handele, da ein Großteil dieser Gewalt unter dem Radar bleibe. Mädchen sind sexueller Gewalt stärker ausgesetzt als Jungen. Im Jahr 2020 zeigte eine Studie des National Institute of Health and Medical Research (Inserm), dass fast vier Millionen Frauen diese Art von Gewalt erlebten, als sie minderjährig waren, verglichen mit 1,5 Millionen Männern.

3 Welchen Risiken sind junge Menschen online ausgesetzt?

Auch Kinder und Jugendliche sind Online-Gewalt ausgesetzt, sei es in sozialen Netzwerken, aber auch in Foren, Instant Messaging wie Whatsapp oder Online-Gaming-Seiten. Nach Angaben des Vereins e-enfant, der sich gegen das Phänomen zwischen Schülern einsetzt, waren fast ein Viertel der Familien mindestens einmal mit Cyberbelästigung konfrontiert.

Diese Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen: Spott, Beleidigungen, Drohungen, aber auch Webcam-Erpressung oder der Austausch nicht einvernehmlicher sexueller Inhalte.

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