Das Problem der Medikamentenknappheit in Marokko ist in den letzten Wochen erneut akut aufgetreten. Tatsächlich gibt es in Apotheken kein lebenslanges lebenswichtiges Medikament für Herzpatienten.
Diese Situation, die durch Aussagen von Bürgern und Gesundheitsexperten bestätigt wird, betrifft mehrere marokkanische Städte und nicht nur Großstädte.
Laut einer professionellen Quelle aus der Pharmabranche wurde das fragliche Medikament „Aldacton 50 mg“ seit mehr als zwei Monaten nicht mehr in marokkanischen Apotheken gefunden.
Auch in Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken wurden die Sorgen der Bürger über diesen Mangel zum Ausdruck gebracht, ohne dass eine offizielle Erklärung, insbesondere seitens des Herstellers (Pfizer), abgegeben wurde.
Dieses Medikament ist wichtig, um schwerwiegende Komplikationen im Zusammenhang mit Bluthochdruck und chronischen Herzerkrankungen zu verhindern. Sein Fehlen zwingt Patienten zu langen und anstrengenden Suchvorgängen in verschiedenen Städten.
Dr. Mohamed Salami, Präsident des marokkanischen Apothekerverbandes, erklärt, dass das Gesetz 17.04, das den Arzneimittelsektor in Marokko regelt, den Staat dazu verpflichtet, eine strenge Marktüberwachung sicherzustellen, einschließlich der Herstellung, Lagerung und Einfuhr von Arzneimitteln. Dieses Gesetz sieht außerdem vor, dass ein landesweiter Vorrat für mindestens drei Monate gewährleistet sein muss.
Laut Salami ist der Aldacton-Mangel jedoch kein Einzelfall. Dies spiegelt ein umfassenderes Problem wider, das das Leiden der Patienten verschlimmert, insbesondere durch die Zunahme der Diagnosen und Fälle chronischer Krankheiten.
Laut Salami erklären vor allem zwei Faktoren die Knappheit importierter Medikamente wie Aldactone:
Globale Marktdynamik: Hersteller bevorzugen Großaufträge bei großen Unternehmen, was in Marokko nicht immer der Fall ist.
Das Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht auf nationaler Ebene: Er fordert die Gesundheitsbehörden auf, die lokale Produktion zu stärken und eine ausreichende Versorgung sicherzustellen, insbesondere bei Medikamenten, die noch immer stark von Importen abhängig sind.
Für Najib, Apotheker in Casablanca, ist dieses Problem nicht spezifisch für Marokko. Er erinnert daran, dass Störungen in den Lieferketten viele Länder betreffen.
Der Mangel kann auf einen Mangel an bestimmten Rohstoffbestandteilen zurückzuführen sein, aber auch auf kommerzielle oder technische Probleme im Zusammenhang mit Labors und multinationalen Pharmakonzernen.
In Marokko dauert dieser Mangel seit rund zweieinhalb Monaten an und betrifft auch ein weiteres lebenswichtiges Medikament für Herzpatienten, „Tambocor 100 mg“.
Die Ausweitung der Zahl der Leistungsempfänger von Krankenversicherungssystemen hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach diesen Medikamenten geführt, sodass sie manchmal nicht mehr in Apotheken erhältlich sind.