Die Schweiz wurde 1924 geschlagen und ist Fußball-Europameister

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In Colombes geschlagen, ist die Schweiz Fußball-Europameister

Heute um 10:21 Uhr veröffentlicht.

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An diesem Samstagnachmittag tritt die Schweizer Fußballmannschaft gegen Ungarn in die Europameisterschaft 2024 ein, die sie noch nie gewonnen hat. Und doch krönte sich die Nati vor genau einem Jahrhundert, am 9. Juni 1924, zum Europameister. Ein inoffizieller Titel (lesen Sie unten)erworben an einem Abend voller… Niederlage im Pariser Colombes-Stadion.

Der Rahmen dieser 0:3-Niederlage gegen Uruguay? Die Olympischen Spiele 1924 fanden in der französischen Hauptstadt statt. Die Schweizer verloren im Finale gegen eine schillernde und wenig bekannte Céleste (der Spitzname der südamerikanischen Auswahl) auf dieser Seite des Atlantiks. Doch zuvor lieferte die rote Elf mit weißem Kreuz, angeführt vom Engländer Teddy Duckworth, eine lobenswerte Kopie ab.

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Viele Romands tauchen in der 22-köpfigen Liste des Mannes auf, der parallel Servette trainiert. Da ist natürlich Neuchâtel-Star Max Abegglen, der Schrecken des Strafraums, der in diesem Turnier in 6 Spielen 6 Tore schießt.

Ein Waadtländer, sechs Genfer

Im Angriff kann sich der Gründer des FC Xamax auf den Waadtländer Robert Pache verlassen. Morgien, der spätere Trainer von LS (Saison 1931–1932), spielte damals unter Servettian-Farben.

Auch die Granate kommen in großer Zahl vor. Mit Pache nehmen sechs von ihnen an der Olympia-Reise teil. Verteidiger Adolphe Reymond bestreitet dort alle Spiele. Der gebürtige Basler Walter Dietrich spielte fünf Mal und schoss zwei Tore. Ein Jahr zuvor spielte er in der zweiten Liga bei Forward Morges. Ebenfalls ein Offensivelement, Félix Bédouret hat einen einzigen Auftritt auf der Wiese.

Mittelfeldspieler Louis Richard kommt nicht zum Einsatz. Wie Außenverteidiger Charles Bouvier. Das machte er zwölf Jahre später „wett“, indem er Olympiasieger wurde … im Viererbob.

Zwei andere GGesandte, „Verbannte“ kehrten auch als Silbermedaillengewinner nach Hause zurück: Adolphe Mengotti und Edmond Kramer traten im selben Spiel an, das sie gegen die Tschechen gewannen. Als Sohn eines Diplomaten teilte der erste seine Zeit als Fußballspieler zwischen Real Madrid und Servette auf, abhängig von den beruflichen Höhen und Tiefen seines Vaters. Was den zukünftigen Spieler von Urania Genève Sport, LS und Servette betrifft, so führte er damals die rechte Flanke des Angriffs des Kantons Neuenburg an.

Von Überraschung zu Überraschung

Dieser Band gelingt eine authentische Leistung. Womit angesichts des hohen Niveaus des Wettbewerbs, den Spitzenreitern ebenso wenig wie den Anhängern, niemand gerechnet hatte. Das Rückflugticket Der von ihnen gebuchte Zug lief mehr als eine Woche vor dem Finale am 9. Juni ab.

Doch in der Eröffnung am 25. Mai misshandelten die Teamkollegen von Torwart Pulver Litauen (9:0). Ein Jahrhundert später stellt dieses Ergebnis immer noch den größten Sieg der Nati dar. Die Schweizer liegen auf Platz 8e Finale und es ist die Tschechoslowakei, die vor ihnen voranschreitet. Eine Mannschaft, die angeblich den besten Fußball Europas spielt.

Auch die Schweizer werden schnell in Führung gebracht. Umso besser, da kein Hotelzimmer mehr reserviert ist. Doch Walter Dietrich glich zehn Minuten vor Schluss aus, das Spiel musste zwei Tage später wiederholt werden.

1977 kehrte Friedrich Dürrenmatt mit einer Serie mit dem nüchternen Titel „Footballeur“ zum Schweizer Erfolg von 1924 zurück.

Der Wahnsinn erfasst das Land. Tausende Fans versammeln sich vor den Redaktionen in Zürich, Bern, Genf und Lausanne, die die Ergebnisse der Spiele veröffentlichen. Und sie folgen massenhaft dem Aufruf von „Sport“, der eine Sammelaktion organisiert, um pleite Fußballern etwas anzubieten, mit dem sie ihren Aufenthalt verlängern können.

Und umso besser, denn ein später Treffer von Morgien Pache im „Wiederholungsspiel“ schickt die Schweiz eher ins Viertel als in den Zug. Doch auch der Favorit Italien unterliegt einer Niederlage (2:1). Wie Schweden, 5. Juni, mit der gleichen Marke. Nach diesem Sieg die Nationalmannschaft erhält Telegrafische Glückwünsche von Broyard, dem Präsidenten der Konföderation, Ernest Chuard.

De facto ist die Schweiz „Europameister“. Eine durchschlagende Leistung, die „La Tribune de Genève“ als Maßstab nimmt. „Wir können jetzt geschlagen werden, wen interessiert das? Eines wird unauslöschlich und wunderbar bleiben, und das ist, dass das alte Europa, um seine letzten Chancen zu verteidigen, keinen besser qualifizierten, tapfereren Vertreter finden konnte als die kleine Schweiz.“

In der „Geneva Tribune“ vom 11. Juni ein großartiger Schnappschuss des Finales, in dem die Schweizer trotz der Heldentaten des Berner Torhüters Pulver und der Hartnäckigkeit des Genfer Reymond klar gegen Uruguay verloren.

Dieses Spiel hätte live übertragen werden sollen, aber das Wetter machte einem „Premierenspiel“ einen Strich durch die Rechnung. Von der unbestreitbaren südamerikanischen Überlegenheit (3:0) erfuhr das Land daher erst später. „Die Uruguayer dominieren eindeutig. Unsere Spieler sind müde. „Wir werden von besseren Leuten geschlagen als wir“, erkennt „La Tribune de Genève“ an.

Doch bei den Fans ist die relative Enttäuschung schnell verflogen. Wie ein Held wurde die Delegation am späten Nachmittag des 10. Juni am Basler Bahnhof von mehreren tausend Menschen empfangen. „Wir können stolz auf unser Team sein. „Die Schweizer sind Europameister und es ist schon ein toller Titel und eine tolle Leistung“, schließt das „Lausanne Opinion Sheet“.

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