Der kleine Mûre-Touristenzug entführt Sie in die Vergangenheit, um die Bergbaugeschichte von Matheysine zu entdecken und bietet ein außergewöhnliches Panorama auf die Schluchten des Drac
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Der kleine La-Mûre-Zug, Wahrzeichen des Eisenbahnerbes von Isère, hat seit seiner Eröffnung im Jahr 1888 die Geschichte des Bergtransports geprägt. Diese 30 Kilometer lange Linie verband die Stadt La Mûre auf der Matheysin-Hochebene mit dem darunter liegenden Drac-Tal und förderte nicht nur die Sie war maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung der Region beteiligt, diente aber auch als Bindeglied zwischen isolierten Gemeinden.
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Ende des 19. Jahrhunderts war das Tal von La Mûre überwiegend ländlich geprägt und schwer zugänglich. Die Idee, in dieser steilen Region eine Eisenbahnlinie zu bauen, hat viele Debatten ausgelöst. Trotz technischer und finanzieller Hindernisse konnte das Projekt gestartet werden. Die Strecke wurde mit für die damalige Zeit innovativen Techniken gebaut und war mit Viadukten und Tunneln übersät, die den Mut der Ingenieure und die Entschlossenheit der Einwohner symbolisierten. Es war eines der ersten, das vollständig elektrifiziert war. Besonders beeindruckend ist die Passage durch die Drac-Schluchten. Auf diesen instabilen Mauern hätte 2010 ein schrecklicher Erdrutsch den touristischen Betrieb dieser Bahn beinahe zum Erliegen gebracht. Doch seit 2021 wurde die Endstation flussaufwärts verlegt und der Betrieb wieder aufgenommen.
Touristisch wurde dieser Zug erst 1997, als die letzten Anthrazitminen geschlossen wurden. Zuvor erlebte er in den 1920er und 1930er Jahren seine Blütezeit als Personen- und vor allem Gütertransport. Es spielte eine entscheidende Rolle beim Transport von Kohle aus örtlichen Minen und förderte die industrielle Entwicklung der Region.
Allerdings litt auch die von La Mûre, wie viele Nebenbahnstrecken, unter der Konkurrenz durch Automobile und dem Niedergang der Bergbauindustrie. Mit der Einstellung des Linienverkehrs im Jahr 1970 begann eine Phase des Niedergangs. Trotz allem ist es durch die Leidenschaft für dieses Eisenbahnerbe gelungen, die Erinnerung an die kleine Eisenbahn wachzuhalten.
Seit den 2000er Jahren gab es Initiativen zur Sanierung eines Teils der Strecke, und heute bietet die kleine Bahn von La Mûre täglich touristische Fahrten an und erweckt dieses Symbol der lokalen Geschichte wieder zum Leben. Besucher können nun Fahrten durch das Herz der Alpenlandschaften genießen und dabei die reiche Vergangenheit dieser Eisenbahn und eine Zeit entdecken, als der reichlich vorhandene Anthrazit unter den Bergen als „Diamant von Matheysine“ galt.
Wenn die Waggons innen renoviert wurden, sind das Äußere der Waggons und das für die Öffentlichkeit unzugängliche Führerhaus der Lokomotive ein wahrer Schatz, der uns in die Zeit unserer elektrischen Züge zurückversetzt, aber in Originalgröße. Der Gefechtsstand blieb vollständig im Originalzustand erhalten. Offensichtlich ist nichts elektronisch, alles ist manuell und der Maschinist muss darin geschult werden, die Lokomotive so zu bedienen, als ob er sie vor einem Jahrhundert gefahren hätte.
Der kleine Zug von La Mûre ist nicht nur eine Touristenattraktion; Es ist ein lebendiges Zeugnis technischer Genialität und Gemeinschaftsgeist. Dank der Führung erinnert jede Fahrt an Bord an die Geschichte einer Region, die sich wandeln und dabei ihre Identität bewahren konnte. Nachdem Matheysine im 19. Jahrhundert von der Kohle abhängig war, wandte es sich mit seinen großen Staudämmen, aber auch seinem Solarkraftwerk anderen Formen der Energieerzeugung zu. Auch der Tourismus ist in dieser Region mit ihren abwechslungsreichen Berglandschaften entlang der berühmten Napoleonstraße eine Bereicherung für das Plateau.
Der aktuelle Erfolg dieser Strecke zeigt das wachsende Interesse am Eisenbahnerbe und den Wunsch, lokale Ressourcen zu entwickeln. So schreibt der kleine Zug von La Mûre seine Geschichte weiter, eine Reise nach der anderen, zwischen Erinnerung und Zukunft.
▶️ „Matheysine entlang der Schienen“ in „Chroniken von oben“. Ein Programm präsentiert von Laurent Guillaume, produziert von Marc de Langenhagenausgestrahlt am Sonntag, 1. Dezember, auf France 3 Auvergne-Rhône-Alpes und verfügbar in REPLAY auf france.tv