Die Karma-Marken von Coop können in der Schweiz kaum überzeugen

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Die Coop eröffnete am Dienstag, 30. April 2017, den ersten Karma-Laden am Bahnhof Zug.Bild: KEYSTONE

Die von Coop ins Leben gerufenen Karma-Filialen konnten sich nicht durchsetzen. In der ganzen Schweiz gibt es nur eine Filiale am Bahnhof Zug.

Martin Messmer

„Es ist der Kunde, der entscheidet, wie viele Karma-Filialen wir eröffnen“. Das sagte der heutige Coop-Verwaltungsratspräsident Joos Sutter 2017 anlässlich der Eröffnung der ersten Filiale am Bahnhof Zug. Damals berichteten Medien in der gesamten Deutschschweiz über den Vorfall. Der Laden bietet 100 % vegetarische oder vegane Lebensmittel an, natürlich aus dem Karma-Sortiment, aber nicht nur das – Sie finden auch Massenprodukte wie Nüsse.

Wie hier zum Beispiel.Bild: KEYSTONE

Die Karma-Linie wurde 2013 eingeführt. „Sie war sehr erfolgreich. Als Tüpfelchen auf dem i haben wir uns einen Laden vorgestellt, in dem man vegetarische und vegane Lebensmittel für den täglichen Bedarf findet“, erklärte Sutter bei der Einweihung.

Sieben Jahre nach dem Aufruf an die Kunden scheinen sie reagiert zu haben: Der einzige Laden in Zug ist mehr als genug. Es gab Versuche im Letzipark in Zürich und in der Berner Innenstadt, die jedoch beide mit Schließungen endeten; letzten Herbst für die Berner Tochtergesellschaft.

Das Verkaufspersonal muss sich nicht mehr vegetarisch ernähren

So lautete die Stellenausschreibung zur Rekrutierung von Mitarbeitern der ersten Karma-Marke: „Ich ernähre mich vegetarisch oder vegan.“ Dies hatte herausgefordert 20 Minuten Damals intervenierte Coop: „Das ist ein Fehler in der Anzeige und wir werden ihn korrigieren“, sagte ein Sprecher der Zeitung. Eine große Affinität zu diesen Diäten war sicherlich von Vorteil, zukünftige Mitarbeiter mussten sich jedoch nicht strikt daran halten.

„Der Zuger Store erfreut sich großer Beliebtheit“

Warum ist es dem Distributor bisher nicht gelungen, sein Konzept landesweit bekannt zu machen? Das Coop-to-go-Format hingegen ist vor allem dank der Werbung vorbildlich gelungen. Mittlerweile sind sie fast überall in der Schweiz zu finden.

„Das Sortiment umfasst eine große Auswahl an exklusiven Take-Away-Produkten, die es nur hier gibt“

Antwort vom orangefarbenen Riesen? „Wir sind weiterhin vom Nutzen des Karma-Shops überzeugt und prüfen neue geeignete Standorte. Eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr spielt ebenso eine Rolle wie die Eignung für unsere Zielgruppe, die sich für vegetarische und vegane Küche interessiert.“ Allerdings seien „derzeit keine weiteren Geschäfte geplant“. Detaillierte Gründe für Umsetzungsschwierigkeiten nennt Coop nicht.

Auch über die Filiale am Bahnhof Zug zieht der Händler eine zufriedenstellende Bilanz: „Sie lockt nicht nur Vegetarier und Veganer an, sondern auch Flexitarier, die dieses Essen zu schätzen wissen.“ Der Karma-Laden am Bahnhof Zug ist tatsächlich den ganzen Tag über sehr gut besucht. „Es erfreut sich großer Beliebtheit bei unseren Kunden“, bestätigen die Verantwortlichen.

Geben Sie Ihren Platz auf

Warum war das Erlebnis in der Stadt Bern, wo seit Oktober 2023 ein Coop to go den Karma ersetzt, nicht so gut?

„Wir möchten unseren Kunden noch mehr Abwechslung bieten und haben uns daher entschieden, ergänzend zur benachbarten Coop City frische, verzehrfertige Produkte in einem Coop to go anzubieten, wie zum Beispiel frische Sandwiches, warme Snacks oder Salate.“

Die Coop-Genossenschaft hat am Dienstag, 30. April 2017 im Bahnhof in Zug den ersten

Bild: KEYSTONE

Der Trend zur gesunden Ernährung mit wenig oder gar keinen tierischen Produkten stellt für Coop einen Markt mit großem Potenzial dar. Derzeit umfasst das Sortiment mehr als 2.200 vegetarische oder vegane Artikel, davon mehr als 1.900 pflanzlichen Ursprungs, mehr als 100 Alternativen zu Fleisch und Fisch sowie mehr als 50 Alternativen zu Milch.

„Die Nachfrage ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Es erfüllt einen wachsenden Bedarf. Wir sind mit dieser Entwicklung zufrieden“

In der Zwischenzeit müssen wir uns weiterhin mit dem einzigen Karma der Schweiz begnügen… in Zug. Coop hat kürzlich angekündigt, daran festzuhalten.

(Übersetzt und angepasst von Valentine Zenker)

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