Am 7. Januar kündigte Sodiaal die Verlagerung seiner Emmentalerproduktion von Malestroit (Morbihan) nach Montauban-de-Bretagne (Ille-et-Vilaine) bis 2028-2029 an. Diese Entscheidung betrifft rund 100 Mitarbeiter.
Die französische Genossenschaftsgruppe begründet diese Umstrukturierung mit der Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Emmentaler Aktivitäten angesichts eines sehr wettbewerbsintensiven Marktes aufrechtzuerhalten. Der Konzern steht im Massenvertrieb unter Preisdruck, der durch die Einführung einer Eigenmarke Emmentaler (MDD) europäischen Ursprungs im Jahr 2024 noch verstärkt wird.
Nach Angaben der Genossenschaftsgruppe sind die Produktionskosten am Standort Malestroit, der 15.000 Tonnen Emmentaler produziert, zwei- bis dreimal höher als an anderen Standorten in der Bretagne. Die Modernisierung würde Investitionen in Höhe von schätzungsweise 50 bis 70 Millionen Euro erfordern, verglichen mit 30 Millionen Euro für die Verlagerung dieser Produktion nach Montauban-de-Bretagne.
Umwelt- und Industriekontext
Die Nähe der Malestroit-Fabrik zu einem Wasserlauf birgt Umweltrisiken wie Überschwemmungen oder Wassermangel in Dürreperioden. Diese Situation, gepaart mit hohen Kosten, veranlasste Sodiaal, den Transfer zu befürworten. Die Gruppe hat beschlossen, diese Entscheidung jetzt bekannt zu geben, um ihre Auswirkungen auf die Beschäftigung vorherzusehen. Für die betroffenen Arbeitnehmer würden Unterstützungsmaßnahmen ergriffen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.
Sodiaal plant außerdem, bis zum Ende der Übertragung zwischen 3 und 5 Millionen Euro in Malestroit zu investieren, davon 2,3 Millionen im Jahr 2025. Darüber hinaus wird das Sammelzentrum der Genossenschaft in der Nähe neu positioniert, damit die Mitarbeiter ihre Aktivitäten fortsetzen können. Die Forschungs- und Entwicklungsteams sowie das Qualitätslabor könnten nach der Verlegung nach Montauban-de-Bretagne verlegt werden. Laut Sodiaal wäre die Milchabholung in der Bretagne von dieser Umstrukturierung nicht betroffen.
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