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Der Bundesrat versucht, das Nachtzugprojekt zu begraben – rts.ch

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Nachtzüge aus der Schweiz nach Barcelona und Rom erblicken möglicherweise nicht das Licht der Welt. Der Bundesrat hat kürzlich eine Reihe von Sparmassnahmen angekündigt. Dazu gehört die Streichung der Subventionierung der Nachtzüge in Höhe von 30 Millionen Franken pro Jahr.

Fahren Sie mit dem Zug von Zürich nach Rom oder von Genf nach Barcelona und wachen Sie dort am frühen Morgen auf. Darüber denken die SBB schon seit Jahren nach. Doch heute ist die Finanzierung dieser Linien nicht mehr gesichert. Es sei daher unmöglich, voranzukommen, wie CFF-Sprecher Frédéric Revaz erklärt.

„Das sind Linien, die nicht rentabel sind, weil die Züge nur einmal am Tag verkehren und viel Wartung und Personal erfordern. Wir müssen also sicherstellen, dass wir über die Mittel verfügen, um diese beiden Projekte zu starten.“

Geplant war, dass der Bund ab dem nächsten Jahr die Bereitstellung von Nachtzügen subventioniert. Diese Finanzierung wurde sogar in das vom Parlament verabschiedete CO2-Gesetz aufgenommen. Doch der Bundesrat will nun die 30 Millionen Franken einsparen, die ihm im Rahmen seines Sparprogramms zur Verfügung gestellt wurden.

Die Linken und die Grünliberalen sind wütend

Die Linken und die Grünliberalen sind wütend. Demnach müsse das CO2-Gesetz angewendet und Alternativen zum Fliegen gefördert werden. Die Genfer Grünen-Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini hält diesen Entscheid für einen Irrtum.

„Es ist eine Entscheidung, die dem Willen des Parlaments zuwiderläuft, das das CO2-Gesetz verabschiedet hat. […] Der Bundesrat bügelt Rechnungen aus, die im Gegenteil unterstützt werden sollten. „Wenn wir die Ziele der Reduzierung des CO2-Ausstoßes erreichen wollen, müssen wir Alternativen zur Luftmobilität finden“, betont der Nationalberater. „Natürlich sind Nachtzüge ein Weg, dem man folgen kann. Heute kommen wir zu diesem Thema zu spät. Und jetzt fallen wir noch weiter zurück. Es ist absolut unverständlich.“

Das Recht auf Sparmaßnahmen im Hinblick auf sanfte Mobilität

Auf der rechten Seite halten manche es für sinnvoll, Ausgaben zu sperren, die noch nicht angefallen sind. Und für den Neuenburger PLR-Nationalrat Damien Cottier musste der Bundesrat die Interessen abwägen. Die sieben Weisen hätten seiner Meinung nach daher die richtige Entscheidung getroffen.

„Ich finde es relevant, dass der Bundesrat mit diesen Krediten beginnt, die noch keine Subventionen sind. […] Wir müssen dem internationalen Schienenverkehr Vorrang einräumen, aber mit hoher Geschwindigkeit. […] Der Hochgeschwindigkeitsverkehr lohnt sich, Nachtzüge sind leider hübsch, sogar romantisch, aber das wird die Klimakrise nicht lösen. Und vor allem sichern sie nicht ihre Rentabilität.“

Diese Debatte wird im Parlament fortgesetzt. Sollten die Kammern diesen Entscheid bestätigen, könnte der Ausbau des Nachtzugnetzes aus der Schweiz deutlich verlangsamt werden.

Gabriela Cabré

Adaptation web: Julien Furrer

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