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Granit Xhaka wird ein besonderes Spiel erleben

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Murat Yakin plant vor dem Spiel gegen Serbien keine besonderen Gespräche mit Granit Xhaka. Bild: KEYSTONE

Die Nati reist nächsten Samstag nach Serbien, in einem angespannten außersportlichen Kontext, der mit der kosovarischen Herkunft von Granit Xhaka zusammenhängt. Eine Sensibilisierung mit seinem Kapitän plant der Trainer allerdings nicht.

Stefan Wyss / ch media

Wenn die Schweiz am kommenden Samstag gegen Serbien spielt, wird Granit Xhaka im Rampenlicht stehen. Schon deshalb, weil der Kapitän nach seiner Sperre zurückkehren wird, der im letzten Spiel gegen Spanien (schwere 1:4-Niederlage in Genf) viel verpasst hat.

Vor allem aber wegen des geopolitischen Kontexts. Bei jedem Aufeinandertreffen zwischen der Schweiz und Serbien steht der aus dem Kosovo stammende Xhaka im Mittelpunkt. Dies war bei der WM 2018 und dann bei der WM 2022 der Fall, zwei von Kontroversen geprägte Begegnungen, in die der Leverkusener Mittelfeldspieler jeweils verwickelt war.

Es ist ganz einfach: Xhaka ist für das serbische Volk immer das große Anliegen, wenn seine Auswahl gegen die Nati antritt.

Granit Xhaka und das umstrittene „Jashari“-Flocktrikot nach dem Sieg gegen die Serben bei der WM 2022.Bild: KEYSTONE

Und diesmal, neu, treffen der Schweizer Kapitän und seine Landsleute in Serbien auf Serbien. Nicht in Russland oder Katar. Daher wurde der Trainer Murat Yakin gefragt, ob er diese Situation mit Granit Xhaka besprochen habe und ob er möglicherweise auf die Idee gekommen sei, seinen Spieler nicht mitzunehmen. Yakins Antwort?

„Nein, diese Reflexion existiert nicht und existierte nicht. Dieses Thema wurde nicht diskutiert, das sind alte Geschichten. Wir wollen den Fall nicht erneut aufrollen.“

Dass das Spiel nicht in Belgrad, sondern in Leskovac, einer Kleinstadt 275 km von der Hauptstadt, aber nur 60 km von der Grenze zum Kosovo entfernt, stattfindet, hat offenbar keinen politischen oder sicherheitspolitischen Grund.

Stattdessen hofft der serbische Verband, dieses kleine Provinzstadion mit nur 8.000 Sitzplätzen leichter zu füllen als das große Marakana in Belgrad. Zumal die serbische Auswahl nach ihrem unrühmlichen Ausscheiden (kein Sieg) in der Gruppenphase bei der EM diesen Sommer in ihrem Land derzeit nicht sehr beliebt ist.

Das kleine (aber moderne) Leskovac-Stadion, Schauplatz des Spiels Serbien-Schweiz. Bild: Wikipedia

Okafor beiseite geworfen und ein Neophyt

Was das Schweizer Aufgebot betrifft, so ist Xhaka nach seiner Sperre zurück. Genauso wie Nico Elvedi, der gegen Spanien seine Rote Karte gegen Dänemark abgesessen hat. Und Murat Yakin erinnerte an Torhüter Philipp Köhn, Ulisses Garcia, Cédric Zesiger, Edimilson Fernandes, Dan Ndoye und Andi Zeqiri (der ebenfalls kosovarischen Ursprungs ist).

Andererseits fehlt neben den verletzten Jonas Omlin und Ruben Vargas auch Renato Steffen. Murat Yakin begründet seine Entscheidung damit, dass die Luganais nach einer Verletzung zurückkehren und nur kurze Einsätze absolviert haben.

Trotz des Fehlens von Vargas und Steffen, zwei Offensivelementen, wurde Stürmer Noah Okafor erneut nicht berücksichtigt.

Noah Okafor geht nicht auf Murat Yakins Pläne ein.Bild: KEYSTONE

Der Trainer versichert, dass er erneut ein gutes Gespräch mit dem Spieler des AC Mailand geführt habe. „Die Tür ist ihm nicht verschlossen.“ Der Beweis: Yakin setzte ihn trotzdem auf die Streikliste.

Christian Witzig (23 Jahre) feiert seinen ersten Einzug in die Nati. Dies ist nicht verwunderlich, denn der Mittelfeldspieler des FC Saint-Gall ist seit mehreren Monaten eine feste Größe in der Super League. Nach einem fantastischen Saisonabschluss in diesem Frühjahr legte der gebürtige Thurgauer einen beeindruckenden Jahresauftakt hin. In neun Spielen, Meisterschaft und Pokal zusammen, erzielte er drei Tore und lieferte vier Assists.

Christian Witzig ist dieser Tage in Hochform. Bild: KEYSTONE

NEIN Verteidigung vier

Drei Tage nach dem Spiel in Serbien trifft die Schweiz am Dienstag, 15. Oktober, in St. Gallen auf Dänemark. Nach einem schlechten Start mit zwei Niederlagen im September steht die Nati in der Nations League bereits vor der Wand. Murat Yakin hat sich ein vorrangiges Ziel gesetzt:

„Vieles ist gegen uns gelaufen. Aber wir müssen auch selbstkritisch sein. Wir haben unsere Organisation verloren. „Deshalb werde ich mich darauf konzentrieren, die defensive Stabilität wiederherzustellen.“

Um dies zu erreichen, und da Fabian Schär (der diesen Sommer seinen Rücktritt von der Nationalmannschaft bekannt gab) noch nicht ordnungsgemäß ersetzt wurde, sollten wir zu einer Vierer-Abwehr zurückkehren? Der Trainer verneinte: „Unser System ist gut etabliert. Mit Manu (Akanji), Remo (Freuler) und Granit (Xhaka) funktioniert unsere Defensivachse sehr gut. Eine Änderung jetzt wäre nicht sinnvoll.

Übersetzung und Adaption ins Französische: Yoann Graber

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