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Das Megaprojekt FIS Games in der Schweiz bröckelt

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Werden die von Johan Eliasch gewünschten FIS Games eines Tages in St. Moritz stattfinden? Bild: Keystone/Watson

Die sehr ehrgeizigen FIS-Spiele des internationalen Skiverbandes sollten 2028 in St. Moritz stattfinden. Doch es besteht die Gefahr, dass sie verloren gehen.

14.10.2024, 05:5814.10.2024, 07:53

Rainer Sommerhalder / ch media

Im Juni 2021 wurde der anglo-schwedische Multimilliardär Johan Eliasch zum neuen Präsidenten des Internationalen Skiverbandes (FIS) gewählt. Eine echte Brüskierung für seinen Gegner, den Schweizer Urs Lehmann.

Nur wenige Wochen später ließ die FIS mit Sitz am Thunersee die Marke „FIS Games“ (auf Französisch „Jeux de la FIS“) durch das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum schützen.

Eliasch, Inhaber der Sportmarke Head, träumt neben den Olympischen Spielen von einem weiteren großen Wintersportereignis.

Das von Johan Eliasch gewünschte FIS Games-Projekt gerät ins Wanken. Bild: KEYSTONE

Sein prestigeträchtiges Projekt bietet sechzehn Tage lang möglichst viele Sportarten und Disziplinen des Internationalen Skiverbandes an einem Ort auszurichten. Diese „Mini-Olympiade“ müssen in der Mitte von zwei Ausgaben der Olympischen Winterspiele stattfinden. Wären Eliaschs Ambitionen in Erfüllung gegangen, hätte die erste Ausgabe im Jahr 2024 stattgefunden.

Ein Projekt zu verschwommen und Verschiebungen

Der Präsident der FIS hatte auch seinen Favoriten für die Organisation dieser ersten Ausgabe ausgewählt: die Schweiz. Urs Lehmann, Ex-Konkurrent von Eliasch und Präsident von Swiss-Ski, verriet gegenüber CH Media – um welche Gruppe es sich handelt watson – ab Januar 2022:

„Johan Eliasch kam mit der Idee auf mich zu, dass die Schweiz prädestiniert sei, die ersten FIS-Spiele auszurichten. Wir werden uns gerne ernsthaft mit der Angelegenheit befassen, wenn uns das konkrete Konzept bekannt ist.“

Urs Lehmann

Es zeigte sich schnell, dass eine Organisation im Jahr 2024 nicht realistisch war. Die Vorbereitungszeit wäre viel zu kurz gewesen.

Zumal zwischen der Idee in Eliaschs Kopf und einem konkreten Konzept immer eine große Lücke klaffte.

Stattdessen machte sich die FIS daran, ein formelles Bewerbungsverfahren für 2028 einzurichten. Zwei Kandidaten meldeten sich: die Schweiz und Norwegen. Auf Schweizer Seite ging das Bündner St. Moritz ins Rennen. Die Verleihung dieser ersten FIS-Spiele sollte am 5. Juni während des internationalen Verbandskongresses in Island stattfinden.

Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, befürwortet die Durchführung von Grossveranstaltungen in der Schweiz. Bild: KEYSTONE

Dies wurde jedoch verschoben. Norwegen hatte seine Kandidatur bereits im März zurückgezogen Auch die Schweiz zeigte sich mangels konkreter Informationen zu Finanzfragen und zum Organisationsvertrag nicht bereit, ihre endgültige Zustimmung zu geben. Sie legte konkrete Bedingungen fest.

Andere neue Prioritäten für die Schweiz

Die FIS träumt von einem Monsterprogramm mit 116 Veranstaltungen. Mit anderen Worten: größer als das der Olympischen Winterspiele. Neben den traditionellen Disziplinen Ski Alpin, Ski Nordisch, Freestyle Ski und Snowboard gibt es auch Freeride, Telemark, Speed ​​Ski sowie Parasport im Ski Alpin, Ski Nordisch und Snowboard.

Vier Monate nach der verschobenen Wahl ist klar, dass es für 2028 der Status quo ist und keine Lösung gefunden wurde. Der zweite erhoffte Organisationstermin wird daher ebenfalls scheitern.

Tatsächlich ist die Vorbereitungszeit für einen solchen Grossanlass mittlerweile selbst für die Schweiz zu kurz. Diego Züger, Co-Direktor von Swiss-Ski, sagt: „Derzeit sind die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Organisation im Jahr 2028 nicht gegeben.“

Wird es 2032 einen dritten Schweizer Anlauf geben? Selbstverständlich steht Swiss-Ski der Veranstaltung weiterhin positiv gegenüber. Angesichts der langfristigen Strategie für Großveranstaltungen Es ist möglich, dass der Schweizer Verband Eliaschs großes Projekt aufgibt.

Tatsächlich wird derzeit ernsthaft über eine Kandidatur für die Organisation der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im Jahr 2031 oder 2033 nachgedacht. Dies wäre ein Novum in der Schweiz. Und wenn unser Land eines Tages die Organisation der Olympischen Winterspiele 2038 übernehmen sollte, könnte die strategische Priorität der FIS-Spiele schnell in den Hintergrund rücken.

Übersetzung und Adaption ins Französische: Yoann Graber

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