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„Junge Tat“ weigert sich, die von der Zürcher Staatsanwaltschaft verhängten Bussen zu bezahlen

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Sechs Mitglieder der rechtsextremen Gruppe „Junge Tat“ wollen die von der Zürcher Staatsanwaltschaft gegen sie verhängten Bussen nicht bezahlen. „Wir werden nicht zulassen, dass diese Repression auf uns zukommt“, erklärte ein Mitglied von „Junge Tat“ in einem Live-Video, das an diesem Montag auf ihren Netzwerken veröffentlicht wurde. Er glaubt, dass das Verfahren gegen sie einen Angriff auf die Meinungsfreiheit darstellt. Es ist das erste Mal, dass ein Gerichtsverfahren gegen Vertreter der rechtsextremen Gruppe eingeleitet wurde.

Ende September verurteilte die Staatsanwaltschaft Zürich sechs Mitglieder der Gruppe per Strafbescheid zu Geldstrafen zwischen 100 und 180 Tagesstrafen und Bussen. Sie werden insbesondere wegen Rassendiskriminierung, Verletzung der Glaubens- und Religionsfreiheit, Verletzung des öffentlichen Friedens und Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verurteilt.

Der Gottesdienst bei Pride wurde unterbrochen

Nach Angaben der Zürcher Justiz haben die sechs Mitglieder von „Junge Tat“ diese Straftaten zwischen Februar 2022 und April 2024 begangen. Sie versuchten insbesondere, am 19. Juni 2022 einen Pride-Gottesdienst in Zürich zu stören.

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Ihnen wird auch vorgeworfen, gegen eine Veranstaltung vorgegangen zu sein, bei der Drag Queens im Oktober 2022 im Maison de la danse in Zürich Kindern Bücher vorlasen. In Winterthur (ZH) kletterten Rechtsextremisten auf das Dach eines Einkaufszentrums und hängten ein Transparent für die „Remigration“, also die Ausweisung von Ausländern.

Aktivist darf nicht in die Schweiz einreisen

Am 19. Oktober sollte der österreichische Rechtsextremist Martin Seliner im Rahmen einer von „Junge Tat“ organisierten Demonstration im Kanton Zürich eine Rede halten. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) verbot ihm jedoch die Einreise in die Schweiz.
Martin Selner kündigte an, gegen dieses Einreiseverbot in die Schweiz gerichtlich vorgehen zu wollen. Er sei auch zu nicht näher bezeichneten „Tricks“ bereit, um das Einreiseverbot zu umgehen.

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