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Bundesbedienstete müssen den Gürtel enger schnallen

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Beamte müssen den Gürtel enger schnallen

Der Bund will die Einsatzbedingungen überprüfen. Die unterschiedliche Behandlung mit der Privatwirtschaft ist seit Monaten umstritten.

Veröffentlicht: 18.10.2024, 17:58 Uhr

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Kurz:
  • Der Bundesrat will die Bedingungen für Sparzusagen revidieren.
  • Eine PWC-Analyse zeigt, dass diese Gehälter mit denen im privaten Sektor vergleichbar sind.
  • Eine frühere Studie kam zu anderen Ergebnissen. Die Gewerkschaften fordern den Verzicht.
  • Vert’libérale Céline Weber kritisiert den Ausschluss von KMU bei der Berechnung des PWC.

Eine Zugehörigkeit zum Stab des Bundes dürfte bald kein Traum mehr sein. Der Bundesrat will die Einsatzbedingungen überprüfen, um zwischen 2026 und 2028 mindestens 100 Millionen Franken einzusparen. Das hat er Bekanntmachung Mittwoch, dass nach Angaben des Bundespersonalamtes (OFPER) in drei Bereichen Handlungsspielräume bestehen: Entschädigung für Preiserhöhungen, Gehaltstabelle und weitere Einstellungsbedingungen.

Der Bundesrat greift damit in eine Debatte ein, die aus a Studieveröffentlicht im März 2023. Das Schweizerische Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern (IWP) teilte uns damals mit, dass Angestellte im öffentlichen Dienst im Durchschnitt 14.000 Franken mehr pro Jahr verdienen als für eine gleichwertige Position in der Privatwirtschaft. In der Bundesverwaltung läge die Lücke bei 11,6 %, in den Kantonen bei 4,3 % und in den Gemeinden bei 3,4 %.

Diese Erkenntnisse sorgten für Aufsehen. Im März 2023 reichten der Nationalrat Philippe Nantermod (PLR/VS) und der Landesrat Philippe Bauer (PLR/NE) Vorschläge ein postuliert. Um diese Frage zu beantworten, wurde eine neue Studie bei PricewaterhouseCoopers (PWC) in Auftrag gegeben.

Diese Sekunde analysieren kommt zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Für die überwiegende Mehrheit der Funktionen würde die Gesamtvergütung grundsätzlich dem Angebot der Unternehmen der Vergleichsgruppe entsprechen. Und die beobachteten Unterschiede „sind grundsätzlich nachvollziehbar“.

Die Gewerkschaften sind erfreut. „Wir haben endlich eine Faktenstudie, die Äpfel mit Äpfeln vergleicht und den tendenziösen und falschen Vergleich des Schweizerischen Instituts für Wirtschaftspolitik deutlich relativiert“, heißt es in einer Pressemitteilung der Interessengemeinschaft der Mitarbeiter des Bundes. Sie fordert daher, die erste Studie „in den Müll zu werfen“.

Was ist mit KMU?

Nationalrätin Céline Weber (PVL/VD) kritisiert dagegen die PWC-Berechnung. Im Juni unterschrieb sie ein Antrag seines Parteikollegen Jürg Grossen (BE), der eine Angleichung der Vergütungen des Bundes an diejenigen privater Unternehmen fordert. Und heute ruft sie aus: „KMU wurden offenbar von der PWC-Berechnung ausgeschlossen. Wir können die Gültigkeit dieser Analyse in Frage stellen.“

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Für Vaudoise muss der Bundesrat vorankommen. Sie spricht über den Sektor der erneuerbaren Energien, in dem sie tätig ist. „Viele Unternehmen beschweren sich darüber, dass ihre Mitarbeiter in den Bund abwandern. Für KMU stellt die Bundesverwaltung einen echten Wettbewerb dar. Es sind jedoch die KMU, die die Schweiz ausmachen.»

„Völlig unverständlich“

Die Interessengemeinschaft des Personals des Bundes hält es für „völlig unverständlich“, die IWP-Studie zur Überprüfung der Arbeitsbedingungen des Personals des Bundes zu nutzen. Sie fordert die Regierung auf, ihre ersten Entscheidungen zurückzuziehen und fordert „einen Kurswechsel“.

In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Medienmitteilung geht die Regierung davon aus, dass den Ergebnissen der Studie zufolge „ein gewisser Handlungsspielraum für die Mitarbeiter des Bundes besteht, um zur Reduzierung der Bundesfinanzen beizutragen“. Dieser Bericht werde daher als Grundlage dienen, „um die konkreten Modalitäten der angekündigten Maßnahmen festzulegen“.

Die Entschädigung für die Preiserhöhung und die sonstigen Verpflichtungsbedingungen können kurz- oder mittelfristig geändert werden. Was die Gehaltsskala betrifft, werden die Auswirkungen der Änderung längerfristig spürbar sein. In naher Zukunft werden Verhandlungen mit den Personalvertretungen geführt.

Bereits im vergangenen Monat hatte der Bundesrat beschlossen, dass sich die Mitarbeiter des Bundes an der gemeinsamen Anstrengung beteiligen und bis 2028 180 bis 200 Millionen Franken einsparen sollen. In der Ankündigung vom Mittwoch geht es um mindestens 100 Millionen Franken. Die zusätzlichen Einsparungen sollen durch den Wegfall bestimmter Aufgaben und eine Verbesserung der Effizienz erreicht werden.

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Caroline Zürcher ist seit 2005 Journalistin in der Rubrik Schweiz. Sie befasst sich insbesondere mit Themen rund um Gesundheit und Gesundheitspolitik. Zuvor arbeitete sie für Swissinfo und Le Matin.Weitere Informationen

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