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Harte Drogen: Schadet ein Verbot mehr als es nützt? – rts.ch

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Nach Genf breitet sich Crack – eine aus Kokain gewonnene Droge – auch in anderen Schweizer Städten aus. Wie kann man diesem steigenden Konsum entgegenwirken und welche Unterstützung brauchen abhängige Menschen? Nehmen Sie an der vom „Dialog“-Team vorgeschlagenen Diskussion teil.

In der Schweiz nimmt der Crackkonsum zu. Städte wie Zürich kämpfen seit letztem Jahr mit offenen Drogenszenen und in der Romandie hat sich der Konsum seit 2020 verdreifacht.

„Früher waren es Opiate, andere Substanzen, die häufiger konsumiert wurden, wie zum Beispiel Heroin. Jetzt ist es Crack. Die Konsumenten sind hyperaktiv, sehr gestresst, aufgeregt. Leider sehen wir Szenen von Aggression und Gewalt, insbesondere an öffentlichen Orten, an denen sich Menschen versammeln.“ zu konsumieren“, erklärt José Di Stefano in einem Artikel in RSI.

Was der Leiter einer Tagesstätte in Lugano sagt – einer Einrichtung, die täglich rund 40 pflegebedürftige Menschen aufnimmt und 140 weitere Menschen ambulant behandelt –, spiegelt die Aussagen von Verbrauchern wider, die ihre Bestürzung angesichts dieser Substanz zum Ausdruck bringen. „Wir haben das Gefühl, nie genug zu haben und das ist das Problem: Die Leute wollen immer, immer, immer, immer mehr …“, erklärt Nils in der RTS-Show CQFD.

>> Die Aussagen von Max und Nils, Crack-Nutzern:

Bonus: Fortsetzung der Aussagen von Max und Nils / QED / 21 Min. / 12. September 2024

Kontrollierte Verteilung von Kokain

Schon seit längerem fordern Experten die Schweiz dazu auf, ihre Drogenpolitik zu überdenken und anzupassen. Diesen Sommer zog die Eidgenössische Kommission für Fragen der Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (CFANT) nach. Es fordert innovative Ansätze, um das Angebot und die Sichtbarkeit von Crack im öffentlichen Raum zu begrenzen. „Menschen, die mehrmals am Tag Crack konsumieren, geraten in einen Teufelskreis aus Angebot und Konsum“, erklärt Christian Schneider, Vizepräsident von CFANT.

Für diese Drogenabhängigen, die kaum schlafen, essen, trinken und sich selbst vernachlässigen, werden für den strategischen Analysten der Kantonspolizei Zürich zusätzliche und leicht zugängliche Orte (Anlaufstellen und Rückzugsorte) benötigt. Oder erschöpft und 24 Stunden am Tag schlafend.

Angesichts der erfolgreichen Heroinverteilung in den letzten Jahrzehnten steht auch die kontrollierte Verteilung von Kokain an schwerabhängige Menschen auf der Agenda. Allerdings gibt es hierzu praktisch keine Forschung und die Experten sind geteilter Meinung.

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Anpassung der Drogenpolitik

Die Schweizer Drogenpolitik, die darauf abzielt, den Drogenkonsum und seine negativen Folgen für Konsumenten und Gesellschaft zu reduzieren, basiert auf vier Säulen: Prävention, Therapie, Risikominderung und Repression.

Ein System, das angepasst werden muss, so Ruth Dreifuss, Mitglied der Global Commission on Drug Policy. Um die Probleme im Zusammenhang mit dem Verkauf und Konsum von Crack zu lösen, empfiehlt der Alt-Bundesrat, Drogenabhängige durch Unterstützungs- und Emanzipationsansätze aus ihrer Situation herauszuholen.

>> Sehen Sie sich das Interview mit Ruth Dreifuss von RTS an:

Interview mit Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss, die über die Drogenbekämpfungspolitik in der Schweiz spricht / 19:30 Uhr / 5 Min. / Sonntag um 19:30 Uhr

Was denken Sie? Schadet ein Verbot harter Drogen mehr als es nützt? Beteiligen Sie sich an der Diskussion auf der mehrsprachigen Debattenplattform „Dialogue“.

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Psychedelika in der Therapie

Während Crack und seine Auswirkungen auf Süchtige und die Gesellschaft die Debatte über den Umgang mit harten Drogen befeuern, dreht sich eine andere Diskussion um eine andere Gruppe von Drogen: Psychedelika, wie es in einem Artikel heißt SWI.

Bis 2024 sind Psychedelika in 23 Ländern legal oder entkriminalisiert. Die Schweiz hat eine lange Geschichte mit solchen Drogen, seit LSD 1938 in Basel entdeckt wurde. Zusammen mit den USA, Kanada und Australien ist die Schweiz weltweit führend auf dem Gebiet der Therapie und psychedelischen Forschung.

Seit 2014 können Patienten in der Schweiz im Rahmen des „Compassionate Use“ als letztes Mittel Psychedelika erhalten. Bisher sind die Genfer Universitätskliniken jedoch der einzige Ort im Land, der eine sichere psychedelische Behandlung in einem bedeutenden medizinischen Umfeld anbietet.

Claire Micallef (SWI)

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