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Schweiz: Immer weniger Menschen wollen Koch werden

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Der soziale Status der Führungskraft und des Chefs ist immer weniger ein Traum. Laut einer deutschen Umfrage der Initiative „Chef:Innensache“ unter mehr als 1.000 Arbeitnehmern und Studierenden streben nur noch 26,5 % der Befragten eine Stelle als Koch im Berufsleben an. Das ist ein Rückgang um 2,6 % und der niedrigste Wert seit 2018. Und es sind vor allem Frauen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Der Wert stieg innerhalb eines Jahres von 25,5 % auf 19,9 %. Vor fünf Jahren hoffte noch jede dritte Frau (33,7 %) auf eine Führungsrolle.

Diese Trends sind auch in der Schweiz zu beobachten. „Zu viel Stress, zu wenig Freizeit, ich möchte nicht mehr für alles und jeden die Verantwortung übernehmen“, erklärt Michel, ein 56-jähriger Chef, der alles aufgegeben hat. „Der ständige Druck und die ständige Erreichbarkeit waren zu groß“, erklärt die 32-jährige Ina, die ebenfalls ihre Tätigkeit als Führungskraft aufgegeben hat.

Für den 43-jährigen Reigo kommt es nicht in Frage, Koch zu werden. Weil es dem IT-Arzt einfach zu langweilig ist, sich mit der Verwaltung von Budget und Personal zu befassen. Monica träumte davon, ein Team zu leiten. Sie hätte es fast geschafft, bevor sie schwanger wurde. „Leider wollten sie keine schwangeren Frauen in hohen Positionen einstellen.“ Und später gab sie es auf: „Als Mutter hat man andere Prioritäten.“

Aber es gibt immer noch Chefs, die ihren Job lieben. Wie André, 39 Jahre alt, glücklich, an der Spitze eines IT-Unternehmens zu stehen. Der entscheidende Faktor ist für ihn das Unternehmen. „Es muss am Puls der Zeit sein. Es hat keinen Sinn, sich ständig über junge Mitarbeiter zu beschweren, im Gegenteil, wir müssen versuchen, sie zu verstehen“, erklärt er. Und um es zu bekräftigen: Chefs, die gegen Telearbeit und für strenge Regeln sind, werden in der heutigen Welt wahrscheinlich nicht glücklich sein.

Warum Sie kein Koch werden wollen

Warum lockt es keine Mitarbeiter mehr, Chef zu werden? Für Human Resources (HR)-Expertin Ursula Bergundthal gibt es zwei Gründe: Einerseits habe sich der Handlungsspielraum insbesondere für mittlere Führungskräfte verringert, die unter Druck von oben und „von oben“ stünden, betont sie. „Andererseits legen wir immer mehr Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Aber Führungsrollen erfordern viel Zeit.“ „Früher war der Beruf eines Kochs gleichbedeutend mit Prestige. Heutzutage findet sich in jeder zweiten Berufsbezeichnung das Wort Chef“, ergänzt Matthias Mölleney, ebenfalls HR-Experte. „Die wenigen zusätzlichen Franken rechtfertigen für viele nicht die zusätzliche Verantwortung und die schlechtere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.“

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