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SNSM in Frankreich, RNLI jenseits des Ärmelkanals: Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede?

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In Frankreich: die SNSM, Erbe einer Tradition der Solidarität

Die SNSM wurde 1967 aus dem Zusammenschluss zweier historischer Rettungsgesellschaften gegründet, der 1865 gegründeten Société Centrale de Sauvetage des Naufragés (SCSN) und der 1873 gegründeten Société des Hospitaliers Sauveteurs Bretons (SHSB). Die SNSM etablierte sich als zentraler Akteur der Seenotrettung auf französischem Territorium. Verteilt auf 206 Stationen, 230 Erste-Hilfe-Stationen und 32 Schulungszentren führen die 11.000 Freiwilligen des SNSM Missionen durch, die von der Rettung auf See bis zur Prävention für Küstennutzer reichen. Das SNSM ist in einer langen Tradition der gegenseitigen Hilfe auf See verankert und verkörpert den Geist der Solidarität und des Mutes, der zur Bewältigung der Gefahren auf dem Meer erforderlich ist, und zwar mit drei Hauptaufgaben: Rettung, Vorbeugung und Ausbildung.

Im Vereinigten Königreich: das RNLI, eine fast zwei Jahrhunderte alte Institution

Das RNLI wurde lange vor der SNSM im Jahr 1824 gegründet und feierte dieses Jahr sein zweihundertjähriges Bestehen. Seine Ursprünge reichen bis in eine Zeit zurück, als häufige Schiffbrüche die Seeleute bedrohten und Küstengemeinden Unterstützung für das Überleben auf See suchten. Von Anfang an legte das RNLI den Grundstein für eine strenge und unabhängige Organisation, die sich schnell zu einer der angesehensten Rettungsinstitutionen in der Welt entwickelte Welt. Heute betreibt das Unternehmen 238 Stationen an den Küsten des Vereinigten Königreichs, Irlands und der Kanalinseln und hat in fast zwei Jahrhunderten bereits mehr als 140.000 Leben gerettet. Die Organisation hebt Werte wie Mut, Altruismus und Zuverlässigkeit hervor, mit dem Ziel, die Zahl der Ertrinkungen bis 2024 um 50 % zu reduzieren, ein ehrgeiziges Ziel, das ihre treibende Rolle in der maritimen Prävention unterstreicht.

Organisationen, die auf Freiwilligen und Spenden basieren

Das SNSM und das RNLI basieren beide auf einem intensiven Freiwilligenmodell, verfügen jedoch über Strukturen, die an die Besonderheiten des jeweiligen Gebiets angepasst sind. In Frankreich verfügt die SNSM über ein dichtes Netz von Stationen und Erste-Hilfe-Posten, die die Küsten der Metropolregionen und Überseegebiete abdecken und so eine optimale Reaktionsfähigkeit ermöglichen. Seine Freiwilligen, die überwiegend aus lokalen Gemeinden stammen, reagieren effektiv auf Notfälle. Im Vereinigten Königreich setzt das RNLI ein ähnliches Netzwerk ein, jedoch mit einer größeren Zahl ehrenamtlicher Helfer: 4.500 aktive Freiwillige sind auf See im Einsatz, unterstützt von etwa 20.000 anderen Freiwilligen in unterschiedlichen Rollen, und tragen so dazu bei, den Umfang der Missionen zu stärken.

Hinsichtlich der Finanzierung sind die beiden Vereine weitgehend auf private Spenden angewiesen, unterscheiden sich jedoch in der Verwendung öffentlicher Fördermittel. Die SNSM erhält etwa 27 % ihrer Mittel vom Staat. Dies ist eine wichtige Hilfe, die jedoch angesichts des wachsenden Bedarfs nicht ausreicht und ständige Sammelkampagnen seitens der Öffentlichkeit und der Unternehmen erfordert. Das RNLI wiederum arbeitet nahezu ohne öffentliche Mittel und ist auf private Spenden angewiesen, eine Unabhängigkeit, die wertvolle finanzielle Stabilität und starke Autonomie garantiert, auch wenn es wie jeder Verein für seinen Betrieb weiterhin auf Spenden angewiesen ist.

Von Rettungseinsätzen bis hin zu AnwenderschulungenDas SNSM und das RNLI haben die gleiche Aufgabe, Menschen in Gefahr zu retten, doch das RNLI deckt auch die Binnenwasserstraßen des Vereinigten Königreichs ab und erweitert so seinen Einsatzbereich. Dies führt dazu, dass das Unternehmen seine Rettungstechniken an die Besonderheiten der Flussumgebung anpasst und seine Einsätze diversifiziert. In Frankreich konzentriert sich das SNSM auf die Küstenregionen von Metropolen und Übersee, wo es jährlich bis zu 12.000 Einsätze durchführt, eine beachtliche Zahl, die es zu einem wichtigen Akteur bei der Küstenrettung macht. Gleichzeitig investieren die beiden Organisationen in Präventionsprogramme, um das Bewusstsein der Nutzer für die Gefahren im Meer zu schärfen. Das SNSM organisiert Sensibilisierungskampagnen zu Küsten- und Schifffahrtsrisiken, während das RNLI mit seinen Initiativen zur Verhinderung des Ertrinkens sein Fachwissen über die britischen Grenzen hinaus exportiert. In diesem Sommer führte die SNSM 2.260 Einsätze auf See durch und deckte dabei ein breites Spektrum an Missionen ab: Rettungseinsätze, Hilfeleistungen und medizinische Transporte zwischen den Inseln und dem Kontinent. Insgesamt wurden fast 7.000 Menschen vor der Küste gerettet, eine Zahl, die das intensive Engagement der SNSM-Freiwilligen während der Sommersaison zeigt. Gleichzeitig wurden 18.000 Präventionsmaßnahmen durchgeführt, darunter die Betreuung von mehr als 12.000 Menschen und die direkte Hilfe für fast 3.000 weitere. Freiwillige suchten und fanden bei mehr als 2.500 Einsätzen an den Stränden und im 300 Meter langen Küstenstreifen außerdem fast 600 verlorene Kinder. In Bezug auf die Ausbildung schulen die beiden Organisationen nicht nur ihre Retter, sondern auch Benutzer, um sie in der Lage zu machen angesichts maritimer Risiken. In Frankreich bietet die SNSM diese Ausbildung in ihren 32 Zentren an und ist bestrebt, die Fähigkeiten ihrer Freiwilligen in den Bereichen Navigation, Seenotrettung und Erste Hilfe zu entwickeln. Das RNLI seinerseits bietet mit modernen Einrichtungen wie dem RNLI College Schulungen einschließlich realistischer Simulationen an, um Retter auf die extremsten Situationen vorzubereiten. Dieses Schulungszentrum ist auch international bekannt und heißt ausländische Fachkräfte willkommen, um bewährte Praktiken im Bereich der maritimen Sicherheit auszutauschen.

© Sous-Lizenz cc Steve Knight

Mittel und Ausrüstung: unterschiedliche Fähigkeiten, gemeinsame PrioritätenUm ihre Missionen zu erfüllen, haben SNSM und RNLI Flotten entwickelt, die an ihre Umgebung angepasst sind. Das SNSM verfügt über rund 781 Boote (Schnellboote, Halbstarrboote und Jetskis), die modern ausgestattet sind, deren Erneuerung jedoch durch Budgetbeschränkungen verlangsamt wird. Das finanziell besser ausgestattete RNLI unterhält eine Flotte von 450 Kanus, darunter 130 „Allwetterkanus“, die für den Einsatz unter härtesten Bedingungen ausgelegt sind. Diese regelmäßige Erneuerungskapazität ermöglicht es dem RNLI, auch in extremen Umgebungen eine höhere Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten. Sowohl das SNSM als auch das RNLI verkörpern das Engagement für die Sicherheit auf See, jedoch mit unterschiedlichen Ansätzen und Ressourcen. Das RNLI profitiert mit seiner finanziellen Autonomie und seinen technischen Ressourcen von größerer Stabilität und Innovationsfähigkeit, während das SNSM zwar effizient und angesehen ist, aber mit begrenzten Ressourcen und wesentlicher öffentlicher Unterstützung zu kämpfen hat. Jede dieser Institutionen verkörpert weiterhin den Geist der Solidarität und des Mutes, der notwendig ist, um Leben auf See zu retten. In ihren jeweiligen Ländern repräsentieren sie viel mehr als eine einfache Organisation: Sie sind das Symbol einer maritimen Tradition und eines „tiefen humanitären Engagements“. Figaro Nautisme hat durch sein Nachschlagewerk Bloc Marine stets die SNSM unterstützt. Weitere Informationen zum Verein finden Sie in jeder Jahresausgabe von Bloc Marine. Und bevor Sie auf See gehen, ergreifen Sie die richtigen Schritte, indem Sie das Wetter auf METEO CONSULT Marine überprüfen und die kostenlose mobile Anwendung Bloc Marine herunterladen.

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