Mittwoch, 20. November 2024 um 19:35 Uhr
Fes – Forscher plädierten am Mittwoch in Fes während einer internationalen Konferenz an der Europa-Mittelmeer-Universität von Fes (UEMF) für einen integrativeren Ansatz für die öffentliche Verwaltung.
In einem Kontext, der von wachsenden sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen geprägt ist, betonten sie, wie wichtig es ist, alle betroffenen Interessengruppen zusammenzubringen, um wirksame und nachhaltige öffentliche Politiken zu entwickeln.
Anlässlich dieses Treffens, das unter dem Motto „Regulierung und Governance des öffentlichen Handelns unter dem Prüfstein gesellschaftlicher Komplexität“ stand, betonte der Direktor des Euromed-Instituts für Rechts- und Politikwissenschaften, Abderrahmane Haddad, die doppelte Dimension dieses Problems: Zuerst eine wissenschaftliche Dimension, die aus einer langen Tradition der Reflexion über die Rolle des öffentlichen Akteurs seit der Antike hervorgegangen ist, dann eine praktische Dimension, angesichts der aktuellen Herausforderungen, mit denen Staaten, insbesondere Marokko, konfrontiert sind.
Herr Haddad betonte die Notwendigkeit eines integrativen Ansatzes für die öffentliche Verwaltung, der nicht nur den Staat, sondern auch lokale Behörden, öffentliche Einrichtungen, die Zivilgesellschaft und den privaten Sektor einbezieht. Diese umfassendere Vision der Regierungsführung stellt jeden Akteur vor seine Verantwortung, vom einzelnen Bürger bis hin zu öffentlichen Institutionen, sagte er.
In einer Erklärung gegenüber MAP betonte der Präsident der marokkanischen Vereinigung für öffentliche Politik, Jamal Hattabi, die Bedeutung dieser internationalen Konferenz im Kontext aktueller Überlegungen zur öffentlichen Politik.
Laut Herrn Hattabi ist diese Aktivität Teil eines umfassenderen Programms, das der Verband seit einiger Zeit ausarbeitet und das darauf abzielt, eine eingehende Reflexion der öffentlichen Politik und ihrer Komplexität durch die verschiedenen beteiligten Akteure zu fördern.
Er stellte fest, dass die Effizienz öffentlichen Handelns nicht nur von der Wirksamkeit einzelner Akteure abhängt, sondern auch von der Lösung von Problemen, die durch Unterschiede zwischen diesen Akteuren entstehen.
„Konvergenz und Koordination zwischen den verschiedenen Interessengruppen sind für die öffentliche Politik von entscheidender Bedeutung, um ihre Ziele zu erreichen und eine nachhaltige und gerechte Entwicklung zu erreichen“, betonte er.
In einer ähnlichen Stellungnahme unterstrich der Direktor der Friedrich-Naumann-Marokko-Stiftung, Sebastian Vagt, die pragmatische Dimension der Konferenz, indem er auf die konkreten Herausforderungen verwies, vor denen Marokko derzeit steht.
Als Beispiele für Themen, die einer eingehenden Analyse der öffentlichen Politik bedürfen, nannte er insbesondere Migration, die Energiewende, den Wiederaufbau von Al Haouz und Wasserknappheit.
Diese Veranstaltung, die am 20. und 21. November 2024 stattfindet, ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der marokkanischen Vereinigung für öffentliche Politik, der UEMF, dem EuroMed-Institut für Rechts- und Politikwissenschaften und der Friedrich-Naumann-Stiftung – Marokko.
Den Organisatoren zufolge verspricht diese Konferenz eine entscheidende Plattform für Austausch und Reflexion über die Zukunft der öffentlichen Verwaltung in Marokko zu werden. Ziel ist es, konkrete Empfehlungen für die Aufmerksamkeit politischer Entscheidungsträger zu erarbeiten und gleichzeitig zur Bereicherung der wissenschaftlichen Debatte zu diesen grundlegenden Fragen beizutragen.
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