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Der Bund sollte Benjamin Netanyahu verhaften, wenn er in die Schweiz kommt – rts.ch

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Der Bund sollte grundsätzlich den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verhaften, wenn er in die Schweiz kommt. Als Vertragsstaat des Römischen Statuts sei es nach Angaben des Bundesamtes für Justiz zur Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verpflichtet.

Im Rahmen dieser Mitwirkungspflicht soll Bern „grundsätzlich Benjamin Netanyahu oder die anderen Angeklagten bei ihrer allfälligen Ankunft in der Schweiz festnehmen – sofern zu diesem Zeitpunkt ein entsprechender Haftbefehl oder Haftantrag des IStGH aufgrund dieses Mandats vorliegt – und das Verfahren einleiten „Überstellungsverfahren an den IStGH“, erklärte das OFJ am Donnerstag unter Berufung auf Informationen der Tageszeitung Le Temps.

Betrifft der Haftbefehl ein amtierendes Staats- oder Regierungsoberhaupt, das nach dem Völkerrecht Immunität genießt, entscheidet der Bundesrat auf Vorschlag des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements über die sich während des Haftbefehls stellenden Fragen der Immunität Ausführung einer Anfrage, fügt er hinzu.

>> Noch einmal lesen: Der IStGH erlässt Haftbefehle gegen Benjamin Netanyahu, den Chef des militärischen Flügels der Hamas

Wut Israels

Das BJ präzisiert, dass es aufgrund seiner Zuständigkeit nur Fragen zur Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und dem Gericht in Den Haag beantwortet. Die Schweiz habe 2001 das Römische Statut ratifiziert, das die Rechtsgrundlage des IStGH darstelle, erinnert das Amt. „Sie unterstützt den Internationalen Strafgerichtshof, seine Unabhängigkeit sowie den Kampf gegen Straflosigkeit unter allen Umständen.“

Der IStGH provozierte die Wut Israels, indem er am Donnerstag Haftbefehle gegen Benjamin Netanyahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erließ. Ein weiterer Haftbefehl aus den gleichen Gründen richtet sich gegen Mohammed Deif, den Chef des bewaffneten Flügels der Hamas. Israel gab diesen Sommer bekannt, dass es diesen Beamten getötet habe, der als einer seiner Drahtzieher des Anschlags vom 7. Oktober 2023 in Israel gilt, doch die islamistische Bewegung hat seinen Tod nicht bestätigt.

ats/hkr

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