Zwischen dem 1. Januar und dem 30. September 2024 wurden im Norden 8.700 Vorfälle häuslicher Gewalt registriert, ein Anstieg von 1 % in einem Jahr.
Jeden 25. November erinnert uns der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen an das Ausmaß dieser globalen Geißel. In Frankreich und insbesondere im Département Nord sind die Zahlen nach wie vor alarmierend.
Jüngsten Daten zufolge sind 85 % der Opfer häuslicher Gewalt in Frankreich Frauen und der Norden ist mit 14,5 Opfern pro 1.000 Einwohnern im Alter von 15 bis 64 Jahren die am zweithäufigsten betroffene Metropolregion.
Angesichts dieser Realität nehmen die Initiativen zu, um eine angepasste Reaktion anzubieten und die Prävention, Unterstützung und Betreuung der Opfer zu stärken. Im Norden wurden in Fourmies (Aubépine), Armentières (Olympe) und Dunkerque (Joséphine) drei neue Tageszentren für Frauen eröffnet, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Diese Plätze bieten umfassende Unterstützung – sozial, rechtlich und fachlich – und werden durch 45 neue Notunterkünfte ergänzt.
Geräte für eine schnelle und angepasste Reaktion
Seit Ende 2023 hat das universelle Nothilfesystem knapp 1.700 Menschen im Departement unterstützt. Dieser Mechanismus zielt darauf ab, sofortige Hilfe zu leisten, um die Grundbedürfnisse der Opfer zu erfüllen und ihnen den Wiederaufbau ihres Lebens zu ermöglichen. Gleichzeitig wurden 19 Sozialarbeiterstellen in Polizeistationen und Gendarmen eingesetzt, um den Opfern direkte Unterstützung zu bieten und ihre Überweisung an spezialisierte Strukturen zu erleichtern.
Kampf gegen geringfügige Prostitution
Ein weiteres großes Problem betrifft die Prostitution von Minderjährigen, ein besorgniserregendes Phänomen, das durch soziale Netzwerke verstärkt wird. In Frankreich sind rund 12.000 Minderjährige, vor allem Mädchen, betroffen, oft ab dem 12. Lebensjahr. Der Norden mit seiner ausgeprägten sozialen Fragilität ist vor dieser Geißel nicht gefeit. Als Reaktion darauf wurde das System „La Boussole“ durch die Eröffnung des Tageszentrums „La Maison“ in Dünkirchen gestärkt, das jungen Menschen in der Prostitution gewidmet ist. Dieser Ort bietet einen Raum zum Zuhören, zur Ruhe und zur Unterstützung, um diesen Minderjährigen zu helfen, dem Kreislauf der Ausbeutung zu entkommen.
Auch für Trennungsaufenthalte wurden Plätze für Familienhelfer geschaffen, die diesen jungen Menschen in Not ein sicheres und vorübergehendes Umfeld bieten. Diese Initiativen verdeutlichen den Wunsch, dieses Problem eingehend anzugehen und die Wurzeln von Marginalisierung und Ausbeutung anzugehen.
Sensibilisierung und Aufklärung: eine Säule der Prävention
Über Sofortmaßnahmen hinaus erfordert der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen eine stärkere Sensibilisierung. Zu diesem Zweck hat die Nordregion verstärkt Bildungsmaßnahmen und Schulungsprogramme für Fachkräfte durchgeführt. Foren, Symposien und interaktive Veranstaltungen wie das „Lasst uns die Regeln ändern!“ wurden organisiert, um den Dialog über geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt zu fördern.
Daten zeigen, dass Geschlechterstereotypen, die oft schon in jungen Jahren verinnerlicht werden, sexistisches Verhalten und Gewalt aufrechterhalten. Laut dem Hohen Rat für die Gleichstellung von Frauen und Männern sind 25 % der 25- bis 34-Jährigen der Meinung, dass man manchmal gewalttätig sein muss, um respektiert zu werden. Aufklärung und Sensibilisierung scheinen wesentliche Hebel zu sein, um diese vorgefassten Meinungen abzubauen und Gewalt vorzubeugen.
Ein kollektiver Kampf
Der Kampf gegen Gewalt gegen Frauen kann nicht ohne kollektive und dauerhafte Anstrengungen erfolgen. Verbände, Kommunen, staatliche Stellen und Bürger sind aufgerufen, gemeinsam den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen.
Dieser Internationale Tag ist eine Gelegenheit, daran zu erinnern, dass Gewalt gegen Frauen nicht unvermeidlich ist. Durch die Stärkung der Handlungsmöglichkeiten, die Sensibilisierung und die Unterstützung der Opfer kann die Gesellschaft Fortschritte in Richtung einer egalitäreren und respektvolleren Zukunft machen. Der Norden weist durch seine vielfältigen und konkreten Initiativen den Weg zu einem wesentlichen und vorrangigen Kampf.
Der 3919 ist die nationale Telefon- und Beratungsnummer für Frauen, die Opfer von Gewalt (insbesondere häuslicher Gewalt) sind, für ihr Umfeld und die betroffenen Fachkräfte. Anonym, zugänglich 24/7kostenlos aus dem Festnetz oder Mobilfunknetz auf dem französischen Festland.
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