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Der hart umkämpfte Getreidemarkt in Marokko

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Der marokkanische Getreidemarkt ist zu einem Feld intensiven Wettbewerbs geworden, insbesondere zwischen Frankreich, Russland und anderen großen Exporteuren, die versuchen, die wachsende Nachfrage des Landes auszunutzen.

In Marokko ist Getreide für die Ernährung von Mensch und Tier sowie für die Ernährungssicherheit von wesentlicher Bedeutung. Sie nehmen 71 % der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche des Landes ein und repräsentieren 24 % der Wertschöpfung. Aufgrund von Dürre und Klimawandel ist die Getreideproduktion stark zurückgegangen.

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, versucht Marokko, seine Getreideversorgung zu sichern. In diesem Zusammenhang haben Initiativen wie der jüngste Staatsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Marokko eine Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit ermöglicht, insbesondere durch Vereinbarungen über Agrarforschung, Innovation bei Saatgut und Bewässerung sowie die Entwicklung widerstandsfähiger landwirtschaftlicher Praktiken angesichts der klimatischen Herausforderungen.

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Der Getreidehandel zwischen Frankreich und Marokko ist eine historische Säule des wirtschaftlichen Austauschs zwischen den beiden Ländern. Frankreich ist seit langem Marokkos wichtigster Weizenlieferant und stellt rund 55 % der jährlichen Importe. Diese beherrschende Stellung wird jedoch durch den Aufstieg Russlands auf die Probe gestellt, das seine attraktiven Preise nutzen konnte, um Marktanteile zu gewinnen.

Tatsächlich deuten Zahlen darauf hin, dass Russland Frankreich in Bezug auf die nach Marokko exportierten Mengen überholt hat und zum führenden Weizenlieferanten des Landes geworden ist. Diese Entwicklung spiegelt eine komplexe geopolitische Dynamik wider, in der Russland versucht, seinen Einfluss in Nordafrika durch den Ausbau landwirtschaftlicher Partnerschaften auszuweiten.

Marokko leidet unter wiederkehrenden Dürren, die seine Getreideproduktion beeinträchtigen und seine Importe noch notwendiger machen. In diesem Sinne ist der Wettbewerb auf diesem Markt umso wichtiger. Frankreich bleibt trotz dieser zunehmenden Konkurrenz aufgrund der Qualität seines Getreides, das von den marokkanischen Müllern besonders geschätzt wird, ein wichtiger Akteur. Allerdings wird die Frage der preislichen Wettbewerbsfähigkeit in einem Kontext von entscheidender Bedeutung, in dem es Russland trotz Wirtschaftssanktionen gelingt, sehr attraktive Preise anzubieten.

Denken Sie daran, dass eine amerikanische Handelsmission, die für Anfang Dezember 2024 geplant ist, darauf abzielt, die Handelsbeziehungen zwischen Marokko und den Vereinigten Staaten zu stärken, indem die amerikanischen Agrarexporte, insbesondere in den Bereichen Getreide, Milchprodukte und Nüsse, hervorgehoben werden.

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